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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
vier- bis siebenfach erhöht; von den kaiserlichen Beamten wurden Land und Leute durch die gränzenlosesten Erpressungen ausgesogen; die Menge der Armen und Bettler war unzählbar, wozu noch die schamlosesten Ausschweifungen der österreichischen Kriegsknechte kamen. Die junge bayerische Mannschaft wurde in kaiserliche Kriegsdienste eingereiht, so daß an manchen Orten nicht Hände genug übrig blieben, die Aecker zu bestellen; an die Stelle des Rechtes waren überall die Machtsprüche des Eroberers getreten. Das Land trug es still knirschend.
Da schlug endlich die Stunde der Errettung und Erlösung!
Der unversöhnliche Tyran, Kaiser Josef I. war am 17. April 1711 gestorben. In Folge der Wahl des neuen Kaisers Karl VI. trat England vom Bunde mit Oesterreich zurück, und den französischen Waffen lächelte wieder das Glück, während Kaiser Karls Heere ohne Glück am Rheine fochten. Da wurde denn endlich am 7. März 1714 der Friede zu Rastadt geschlossen. In diesem wurde Kurfürst Mar Emanuel, sowie sein Bruder, der Kurfürst von Köln, der Reichsacht entledigt und in alle seine Lander und Würden ungeschmälert wieder eingesetzt.
Bayern jubelte, das ganze Volk war von Freude und Frohlocken berauscht. Da aber wegen einiger noch unausgeglichener Zwistigkeiten erst am 7. September 1714 zu Baden der Friedensschluß vollzogen wurde, so irat erst/ am 16. Jänner 1715 die kaiserliche Landesadministration in München ab, und der kurfürstliche Oberhofmeister Graf