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1721.
hauptet. Der Sage nach war neben der Richtbühne ein roth angestrichener Galgen errichtet, von welchem ein vergoldeter Strick herabhing, und soll Bragadino mit vergoldeten Stricken gebunden gewesen sein. Zugleich wurden mit Büchsenschüssen zwei große schwarze Hunde, die ihn begleiteten, getödtet, weil man argwohnte, dieselben seien verlarvte Höllengeister.
Im Jahre 1590 ergab sich in München das traurige Schauspiel eines Hexenprozeßes gegen drei Wittwen und eine ledige Weibsperson aus München. Wir geben unseren Lesern diesen Prozeß wörtlich nach dem Malesizbuche vom Jahre 1590, nur mit Abänderung der Orthographie behufs leichteren Verständnisses.
„Regina Lutzin, Schneiderin, Anna Anbacher, Melberin, Regina Pollinger, alle drei Wittwen und Mitbürgerinnen allhier, sammt Brigitta Anbacher, noch ledigen Standes, beharrliche Aussag. 1590.
Regina Lutzin, Schneiderin, hat unter anderm bekennt, wie daß sie sich ungefähr vor 30 Jahren dem bösen Feind ergeben. Derselbe sei in Gestalt eines Jünglinges in einem gelben Kleid, einer mittleren Manns Länge, zu Nachts in ihrer Kammer, als ihr Mann nicht vorhanden gewesen, zu ihr gekommen, habe einen Menschen- und einen Pferdfuß gehabt, und sie angeredet: „sie sei ein armes Weib, ihr Mann greine (zanke) alleweil mit ihr, sie müße viel leiden, sie solle sich ihm ergeben und seines Willens thun. Er wolle sie ihr Leben lang nicht verlassen, sondern immerzu Geld geben."