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1721.
bekennt, wie das erste mal vor 3 Jahren der böse Feind in Gestalt eines Mannes zu ihr in ihre Küche gekommen, und begehrte seines Willens zu pflegen. Dessen Ansuchen und Begehren habe sie statt gethan, und sich ihm mit Leib und Seele ergeben, und zur Bestätigung desselben ihm die rechte Hand gegeben, und er ihr die linke Hand, welche wie ein Holz und mehr kalt als warm zu greifen gewesen, gereicht, sie ihm auch ein Fazelett (Schnupftuch) geschenkt.
Auf ferner des bösen Feindes Begehren habe sie den christlichen Glauben und alle aus demselben herrührenden Wohlthaten verläugnen müßen, und daß sie aller Dienste Gottes müßig gehen, und allein bei ihm, Satan, bleiben wolle. Der böse Feind habe sich Klefle genannt.
Regina Pollingerin vermeldet, daß sie vor 15 oder 16 Jahren, als sie bei Herrn Hans Jakob Fugger Hauspflegerin gewesen, sich dem Teufel mit Leib und Seele ergeben, und alsbald auf sein Begehren Gott verläugnet. Ihr Buhle habe sich Ragenörl genannt.
Brigitta Anbacherin bekennt, wie daß vor 4 Jahren, als sie einer Nacht in der Stube habe liegen müssen, sei dazumal der böse Feind in Gestalt eines Handwerksgesellen, so selbiger Zeit bei ihrem Schwager gearbeitet, in der Nacht um 11 Uhr für ihre Thüre gekommen und angeklopfet, sie habe denselben eingelassen und auf dieses Begehren seines Willens gepflogen; sie habe sich diese Nacht mit ihm leider so weit eingelassen, daß sie sich ihm mit Leib und Seele zu eigen gegeben, und auf sein Begehren verläugnet alle guten christlichen Werke, auch alle Heiligen Gottes, so daß derselben Fürbitte ihr nimmermehr zu Hilfe kommen solle, nicht weniger auch das