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1785.
diese Hoffnung ging unter, und zwar auf eine Weise, die dem Innersten ihres Lebens eine tödtliche Wunde schlug.
Wenige Tage nach dem Tode ihres Stiefvaters hatte Graf Duras sie wie gewöhnlich besucht, und mehr als gewöhnliche Zärtlichkeit hiebei zu erkennen gegeben. Die Heftigkeit ihres Schmerzes und das Gefühl ihrer Hilflosigkeit hatten ihre Zurückhaltung ein wenig vermindert; sie warf sich in die Arme des Grafen, weinte an seiner Brust und suchte Trost an feinem liebenden Herzen. Jedes seiner Worte war ein Trost, jeder Laut legte sich kühlend an ihr verwundetes Herz. So verließ er sie, und sie dankte dem Himmel mit aufgehobenen Händen, daß er ihr doch noch eine Stütze gelassen habe. Indem sie so dankt und lindernde Thränen von ihren Augen strömen, kömmt ihre Mutter in das Zimmer, um einige gleichgiltige Gegenstände zu besprechen; nach deren Entfernung sindet Fanny einen schmalen Papierstreifen auf dem Boden, den ihre Mutter Lodoiska wahrscheinlich mit ihrem Sacktuche aus der Tasche gezogen hatte, ohne es zu bemerken. Sie hebt ihn auf, erkennt die Handschrift des Grafen und entfaltet das Billet ohne besondere Erwartung und Neugierde. Auf das höchste betroffen aber ward sie, als sie Folgendes las:
„Quäle doch Dein Herz nicht mit eitlem Wahn. Wenn Du meinen Schwüren nicht traust, so vertraue doch Dir selbst und der Fülle Deiner Liebenswürdigkeit! Lodoiska! verläumde eine Liebe nicht, die wie ihr Gegenstand nicht ihres Gleichen hat; kränke nicht durch Mißtrauen ein Herz, das nur für Dich schlägt, in Dir nur lebt, und, mit Deinem Bilde erfüllt, jedes Glück