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Stadtmauern vorgebaut waren. Am St. Salvatorplatze mußte sogar die Unseres-Herrn-Kirche demolirt werden, weil sie in der Linie dieser Befestigungen lag, und wurde dafür die jetzige Salvator- oder griechische Kirche weiter zurück erbaut. Die eine dieser Basteien war der Jungfernthurm und seine Erbauung geschah im Jahre 1493. Sein Zweck war daher ursprünglich ein rein militärischer. Derselbe hatte 70 Schuh in der Höhe und 120 Schuh im Umkreise; die Mauern hatten an dem stärksten Theile 9, am schwächsten aber 6 Schuh Dicke. Er durchschnitt quer den Zwinger und die äußere Ringmauer, und seine Rundvorderseite reichte bis an den vorbeifließenden Stadtgraben hinab. An der gegen die Stadt zu gerichteten Flachfronte des Thurmes befand sich die mit einigen Stufen erhöhte Eingangsthüre. Im Erdgeschoße, welches mit dem Stadtgraben in gleicher Tiefe lag, war ein Durchgangsbogen; oben aber, an der innern Mauer lief ein Gang hin um die Stadt, der sogenannte Wehrgang.
Die Benennung dieses Thurmes als „Jungfernrhurm" aber ist wahrscheinlich erst späteren Ursprunges, und seine anfängliche Bezeichnung ist unbekannt. Zum erstenmale kommt dieser Name urkundlich in einem Auftrage vor, den der Obristzeugmeister Freiherr von Rouyer unterm 31. Mai 1666 erhielt, den „JungkfrauThurn" mit Zuziehung des Hofbauamtes zu untersuchen, ob derselbe nicht zur Aufbewahrung des Saliters brauchbar oder doch mit geringeren Kosten als der Thurm beim „Kostthörl" herzurichten wäre. In seinem unterm 18. Juni 1666 hierauf erstatteten Berichte sprach sich aber der Obristzeugmeister dagegen aus, „indem der „Jungkfrau--Thurn"