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Pöbels Wuth auf das Höchst zu entflammen. Er drang mit Gewalt in die Häuser und Wohnungen der Juden, durchsuchte dieselben, ohne jedoch etwas Verdächtiges zu finden, plünderte ihre Schätze, ermordete einen großen Theil der Juden und schleifte ihre Häuser. Das erwähnte alte Weib wurde zu Tode gefoltert, ohne daß man ein Geständniß aus ihr erpressen konnte. – Ein Theil der Juden, welche dem Blutbade entranne, flüchtete sich, und zwar, wie die Sage erzählt, auf Anrathen des Pfalzgrafen Ludwig des Strengen, welcher umsonst zu ihrer Rettung herbeigeeilt war, in ihre Synagoge, das erbitterte Volk aber umstellte und verrammelte die Synagoge, damit kein Jude entrinnen könne, und warf dann Feuerbände in dieselbe. Die ganze Synagoge wurde ein Raub der Flammen, und mit ihr verbrannten 180 Juden, welche sich in dieselbe geflüchtet hatten.
Dessen ungeachtet hatten sich die Juden im Verlaufe der Zeit wieder in München angesiedelt und ihre Synagoge wieder aufgebaut. Herzog Albrecht III. nahm aber im Jahre 1442 Gelegenheit sie aus der Stadt zu weisen, worauf er ihre Synagoge „aus freiem Bedacht“ seinem geschworenen Leibarzte Han Hartlieb, einem gelehrten und respektirten Manne, der in Italien die Azneikunde und Alchemie studiertynagoge in Gruftkapelle der heilgen Jungfrau Maria gewidmet, um und erbaute sich und den Seinen darüber eine Behausung. Die ehemalige Judengasse hieß jetzt die „Schreibergasse“.
In diese Gruftkapelle hatte Herr Doktor Hartlieb