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17. Kleidung und Nahrung.
Dieser Mantel hatte einen, oft mit silbernen oder goldenen Borten verbrämten Kragen. Die Schnallen an den Schuhen und am Hute waren fast immer von geschlagenem Silber, desgleichen die Knöpfe an Rock und Weste; zu letzteren verwendete man gerne alte bayerische Geldstücke, 'besonders Frauenbild-Halbguldenstücke. Jn der Uhrtasche trug er eine zwei- oder dreigehäusige silberne Uhr, von welcher eine mächtige Uhrkette von Semilor bis über die Mitte des Unterleibes herabhing. Ferner trug der Bürger ein dickes spanisches Rohr mit silbernem Knopfe in der Hand, wohl auch einen Degen; niemals aber beides zugleich. Gewöhnlich trug er kurzgeschnittene Haare, nur selten Perrücken; diese waren hauptsächlich nur die Mode der höheren Stände und des Adels. Die Trauerfarbe war, wie heute noch, die schwarze; auf dem Hute wurde vier bis sechs Wochen lang ein langer Trauerflor getragen. Bei einigen Gewerben waren besondere Farben der Kleidung üblich, so z. B. trugen die Müller hellblaue Röcke, die Schmide und Schlosser braune, die Metzger hatten hochrothe Westen u.dgl.
Die Bürgersfrauen trugen gewöhnlich etliche Unterröcke, von denen der äußere von Landzeug, oft auch von feinstem Tuche oder Seide, und unten mit einem Silber- oder Goldspitz verbrämt war; dazu kam ein Fürtuch (Schürze). Das mit Fischbein ausgespannte und überaus steife Mieder wurde vornen mit einem demselben ähnlichen und dazu passenden Brustfleck mit einer silbernen Kette, an welcher „angeöhrlte" Thaler, silberne Kreuzchen oder Trauben hingen, zugeschnürt. Darüber zogen sie eine kurze mit Knöpfen versehene Weste von Zeug oder Tuch, Wams genannt, an; dazu kam ein seidenes oder fein linnenes