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17. Kleidung und Nahrung.
Dazu kam der Galanteriedegen, der beinahe horizontal in der Art getragen wurde, daß er hinten zum Rocke hinausstand, und bei Vornehmeren überdieß noch ein Stock. Sie trugen ferner kurze Beinkleider von feinem Tuche und seidene lange Strümpfe, welche oft den Gebrauch künstlicher Waden nothwendig machten. Die vornehmen Frauenzimmer trugen als besondern schönen Staat ungeheuere Reifröcke in einer Breite von wenigstens sieben Schuh, so daß zwei solcher Damen eine mittelmäßig große Gasse ganz erfüllten, oder sie hatten Schleppkleider, deren Schleppe, wohl zwei Ellen lang, unter dem linken Arme getragen oder bei sehr vornehmen Damen von einem Bedienten nachgetragen wurde. Der Kopfputz solcher Damen bestand in einer Art Thurm von Haaren, in der Höhe von einem bis anderthalb Schuh, wohl gepudert und mit Perlenschnüren besetzt. Um einen solchen hohen Kopfputz aufzubauen, war ein eigenes Gestell von Stahl erforderlich, das in die Haare eingesetzt, und worüber die Frisur geflochten und gezogen wurde. Die Kleider einer noblen Dame mußten wenigstens eine halbe Straße weit von eau de Lavende oder andern damals beliebten Parfümes riechen. Eine wunderliche Liebhaberei der Frauen damaliger Zeit war aber der Mops. Dieser häßliche und mürrische Hund war der Liebling der Damen und ihr steter Begleiter, der auf das zärtlichste gepflegt und gehätschelt wurde. Zu Hause auf den Schooß seiner Herrin oder auf weiche Kissen hingebettet, wurde er auf der Straße stets am Arme getragen. Nachdem aber glücklicherweife dieses Thier aus der Mode gekommen ist, ist in unseren Tagen eben so wunderlicherweise diese Hundart fast gänzlich verschwunden.