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Münchener Stadtbuch

Der Stadt München Kriegswesen und Fehden

unterwegs zu berauben oder gefangen zu nehmen, so mußten vor Allem Boten an sie agbeschickt werden, um sie zu warnen. Der Magistrat schickte im Jahre 1401 solche Boten nach Ingolstadt „zu unseren Mitbürgern, die daselbst in der Dult waren, daß sie sich besorgten, daß sie mit Lieb wieder herheim kämen“ heißt es in der Rechnung der Stadtkammer, welche die Kosten dieser Botengänge tragen mußte. „Ebenso schickte Magistrat 1410 drei Boten nach Haag, Wasserburg, Kirchdorf, Kreuz und Miesbach, um die Bürger von München dort zu warnen vor dem Peter von Harlach, der die Stadt zu dieser Zeit angriff; 1411 wurden soche Boten nach Würzburg und 1418 nach Trient geschickt, 1424 nach Frankfurt, woselbst mehrere Bürger von München wegen der Herbstmessen eben dort verweilten, da der Marschalk von Pappenheim der Stadt München abgesagt hatte; ebenso wurde im Jahre 1431 eine Bote nach Venedig zu Ludwig dem Ridler gesandt, „da man ihn warnte vor der Rauberei auf der Isar,“ und 1427 nach Wien, um die Bürger von München, die dort waren und Wein kauften, ihrer wohl dreißig, „zu warnen vor dem Zenger, der sie meint zu fangen, und dem Rückhofer.“ Unter solchen höchst unsicheren Verhältnissen mußte der Magistrat die Bürger der Stadt, wenn sie auch nur die nächsten Märkte zu Aibling, Ebersberg, Wasserburg, Landshut bezogen, von Abtheilungen der Bürgermilitärs begleiten lassen, oder ihnen von Anderen sicheres Geleit erwirken; so schrieb Friedrich Reithersheimer, Pfleger zu Schwaben, im Jahre 1413 an den Magistrat, er wolle nächsten Mittwoch früh zu Zorneding auf die Bürger von München warten und sie mit

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