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Münchener Stadtbuch

Der Stadt München Kriegswesen und Fehden

Landstrasse und die Floßfahrt auf der Loisach bedeutend beunruhiget werden möchten. Die Hauptleute Bartholomä Schrenk und Heinrich Barth wurden mit dem Vollzuge dieses Beschlusses betraut. Mit einer ansehnlichen Streitmacht, unter derselben alle Schützen und Söldner der Stadt, der Handwerkmeister Jakob, der Brückenmeister Konrad, dann die Zimerleute der Stadt mit acht Kanonen und anderen Kriegsmaschinen, zogen die Hauptleute im Jahre 1414 nach Murnau, von wo aus sie Schaumburg belagerten. Allein die Sache war nicht so leicht, - es wurde so hartnäckig gefochten, daß die Bürger von München sogar eine Kanone sammt den Seilen verloren, die man von der St. Peterskirche entlehnt hatte. Erst nach einer Belagerung von ellf Wochen gelang es, die Veste Schaumburg einzunehmen, worauf sie fogleich vom Grunde aus zerstört wurde. Dieses Unternehmen verursache der Stadtkammer eine Ausgabe von 211 Pfd. Pfenning. Also nach unsterem Gelde über viertausen Gulden.

Allein Gebhard von Kummer brütete wegen des Verlustes der Veste Schaumburg schwere Rache über München. Er sandte sogleich Mordbrenner aus, um die Stadt in Brand zu stecken. Der Magistrat aer ließ acht Wochen lang die Thore der Stadt wohl bewachen, und die Bürger zur Vorsicht und Wachsamkeit auffordern. Es brach wirklich bei den Augustinern Feuer aus, das aber glücklicherweise bald gelöscht wurde, Einer dieser Mordbrenner wurde in der Stadt gefangen, zweien andern Knechten des Gebhard von Kammers wurde nachgeritten und ihnen die Köpfe abgeschlagen.

Lange Zeit hielt sich Gebhard von Kammer ruhig;

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