Alte Bücher

 Seite 74


Münchener Stadtbuch

Der Stadt München Kriegswesen und Fehden

aber gegen Ende des Jahres 1417 vernahm man, daß er mit andern Feinden von Schwaben her in das Land einfallen wolle. Um dieses zu verhindern, zog Herzog Wilhelm mit einem Theile der Bürger von München an den Lech, Aber nun, im Jahre 1418, schickte der Kammer Mordbrenner nach München, und es gelang denselben dießmal leider, einen fürchterlichen Brand zu stiften, welcher beinahe das ganze Thal, das Heil. Geistspital, ds Rathhaus, die Graggenau, die hölzernen Gänge um die Stadtmauern und die Thürme verzehrte. Ein altes Weib welches aussagte, sie sei zu diesem Brande von Herzog Ludwig dem Gebareten und seinen Genossen, zu denen der von Kammer gehörte, gedungen worden, wurde aus der Stadt gejagt. Die Thore der Stadt aber ließ der Magistrat durch eigenen Thorhüter noch sieben und zwanzig Wochen lang bewachen, „von des von Kammer und er Brunft wegen“, wie es in der Stadtkammerrechnung heißt.

Eine andere Fehde war die des Ritters Ulrich Muracher zu Flügelsberg, gesessen zu Egersberg an der Altmühl. Wegen einer Forderung an die Herzoge Ernst und Wilhelm befehdete er im Jahre 1405 die Stadt München, ließ vier Bürger derselben gefangen nehmen und in die Veste Egersberg setzen. Die Schützen und die Artillerie von München zogen aber unter Anführer der Hauptleute hans Lappeck und Georg Holzhauser vor die Veste, eroberten sie, und kamen nach vierzehn Tagen wider siegreich nach München zurück, wo sie vom Magistrate zur Belohnung eine „Ehrung“ erhielten.

Der Rückhofer von Rückhofen bei Straubing war viele Jahre der Stadt München Feind „von der Herrschaft wegen.“

 Seite 74