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Wie sehr München schon im ersten Jahrhunderte seines Entstehens zugenommen hatte, beweiset uns die Thatsache, daß Herzog Otto der Erlauchte bereits im Jahre 1234 einen Landtag daselbst hielt, dem alle bayerischen Bischöfe und auch der Bischof von Bamberg beiwohnten; daß ferner Konrad I, Bischof von Freising, im Jahre 1258 nach dem befestigen München sich flüchtete, um den Verfolgungen der Domherrn, denen er keine Beischläferinen mehr duldete, zu entkommen; und das Elisabeth, Herzog Otto des Erlauchten Tochter, im Jahre 1259 ihr Beilage bei ihrer zweiten Vermählung mit dem Grafen Meinhard von Görz und Tirol in dieser Stadt hielt.
Es ist eine mehrmals bestrittene Frage, ob das alte München Heinrichs des Löwen mit Mauern umgeben war oder nicht. Allein es dürfte zweifellos sein, daß solches nicht der Fall war. Kein älterer Schriftsteller spricht von einer Stadtmauer des alten Münchens, keine Urkunde oder sonst ein historischer Nachweis liegt hierüber vor, während wir doch von anderen Städten dieser Zeit gerade über diesen Punkt genaue Nachrichten haben. Herzog Otto der Große z. B. fing an Landshut zu erbauen, und sein Nachfolger Ludwig IV vollendete es und umgab es mit Mauern; derselbe erbaute Straubing und Landau an der Isar, und umgab sie, sowie Braunau, mit Mauern. Nur von München geschieht hierüber keine Meldung, wohl aber werden immer die Wälle, die Gräben und die vier Stadtthore benannt.
Noch mehr: auf dem ältesten noch vorhandenen Siegel der Stadt München vom Jahre 1274 zu jener Urkunde, in welcher ein Bürger Namen Rapoto von seiner Abreise