Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Hermann-Schaller-Straße | 31.10.1935 | Erstnennung | Kein Grund angegeben |
Ref. VII/1a.
München, den 4. Februar 1925
Ggstd.:
Straßenbenennungen.
I. An die Alpenvereinssektion "Hochland" (e.V.) München
(Zum Schreiben vom 30.1.1935)
Wir haben die Benennung einer Straße nach Hermann Schaller vorgemerkt und werden zu gegebener Zeit auf die Angelegenheit zurückkommen.
II. Wv. beim Referat VII:
Stadtrat München
I.V.
Harber
Mit einer Skizze.
I. Der Anregung der Freien Vereinigung Oberföhring konnte stattgegegen werden. Es handelt sich um den in neil. Skizze grün angelegten Hangweg, der von St. Emmeram zur Muspillistraße führt. Da es sich lediglich um einen schmalen, nur für Fussgänger bestimmten Weg hadelt, dürfte die Bezeichnung "Rochus.Dedler-Weg" gewählt werden. Der Weg ist Eigentum der Stadtgemeinde München.
II. Durch die Direktion der städt. Bezirksinspektionen an das Referat VII zurück.
Am 5.IX.1935
Bezirksinspektion 29
Unterschrift
Deutscher Reichsbund für Leibesübungen
Fachamt Bergsteigen und Wandern
München, den 24. September 1935
An den
Herrn Oberbürgermeister der Stadt München.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Die Stadt München hat vor einigen Monaten verschiedene Strassenzüge nach den Namen von Münchener Bergsteigern benannt, die sich besonders hervorgetan hatten. Im Anschluss an diese Ehrung möchte ich anregen, eine Strasse nach dem Münchener Bergsteiger Hermann Schaller zu benennen, der 1931 auf der zweiten deutschen Himalaja-Expedition am Kangchendzönga, dem zweithöchsten Berg der Erde, sein Leben lassen musste. Hermann Schaller ist in München geboren und hat bis zu seinem Ende in München gelebt. Sein Vater ist der Polizei-Oberkommissar Heinrich Schaller in München, der am 1.November 1935 nach 40-jähriger Dienstzeit in den Ruhestand tritt.
Hermann Schaller war einer der besten deutschen Bergsteiger, Seine grösste Tat in den Alpen war die erste Begehung des Nordgrates der Aiguille Noire de Peteret im Montblanc-Gebiet.
Im Himalaja hat er sich ganz hervorragend gehalten, er wurde ein Opfer seiner Treue und Kameradschaft auch einem einfachen indischen Träger gegenüber. Er ging mit ihm am Seil und hatte als guter Kamerad selbst eine schwere Last sich aufgeladen.
Der Träger kam zu Fall und riss ihn mit in die Tiefe. Da diese Himalaja-Expedition, an der Hermann Schaller teilnahm, von den Engländern als die grösste Tat in der ganzen Geschichte der Bergsteigerei bezeichnet wird, verdient es Hermann Schaller, der an dieser Expedition einen ganz hervorragenden Anteil nahm, in seiner Heimatstadt geehrt zu werden.
Heil Hitler!
Unterschrift
Reichsfachamtsleiter