Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
---|---|---|---|---|
Feilitzschplatz | 7.11.1927 | Erstnennung | 7.12.1933 | Umbenennung |
Danziger Freiheit | 7.12.1933 | Umbenennung | 5.9.1945 | Entmilitarisierung |
Feilitzschplatz | 5.9.1945 | Rückbenennung | 3.2.1946 | Umbenennung |
Münchener Freiheit | 3.2.1946 | Umbenennung | 29.9.1998 | Umbenennung |
Münchner Freiheit | 29.9.1998 | Umbenennung | Kein Grund angegeben |
3. Oktober 1933
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister
Den beiliegenden Antrag der Danziger Verkehrszentrale E.V., Danzig, bitte auch ich weitgehendst unterstützen zu wollen und durch eine etwaige Erfüllung der Bitte die enge Verbundenheit des deutschen Mutterlandes mit der Freien Stadt Danzig auch nach aussen hin zu dokumentieren.
gez. Batzer.
Senator für Volksaufklärung u. Propaganda.
Ref. 7/2a
30. Okt. 1933
Straßenbenennungen.
Ich gestatte mir. Sie zu einer Sitzung über Straßenbenennungen am den 3. November 1933 nachmittags 3 Uhr in meinem Amtszimmer, Rathaus. Zimmer Nr. 262/11, einzuladen. Zur Behandlung stehen die Umbenennung des Schüleinplatzes und der Schüleinstraße, ein Antrag der Freien Stadt Danzig um Benennung eines Platzes "Danziger Freiheit", Benennung einer Straße nach dem am Rotenturmpaß gefallenen bayerischen Prinzen Heinrich, Umbenennung des Albertus-Magnus-Platzes.
Ich bitte um Ihr freundliches Erscheinen.
Referat 7:
München, den 4. November 1933.
Ref.VII/2a
Ggstd.:
Straßenumbenennungen. Für die Fraktionssitzung.
Beilage 1.
Mit der bereits mehrmals behandelten Umbenennung des Schüleinplatzes und der Schüleinstraße hat sich nunmehr die Gutachterhommission befasst. Sie ist zu dem Entschluss gekommen, dem Stadtrat vorzuschlagen, den Platz und die Straße als Roßsteinplatz und Roßsteinstraße zu benennen. Der Roßstein ist ein Münchener Ausflugsberg und liegt südwestlich des Tegernsees.
(Weitere Vorschläge:
Halserspitzstr. und -platz,
Silberkopfstr. und -platz
Sonnbergstr. und -platz ).
Beilage 2.
Ferner hat der Senat der freien Stadt Danzig durch den Senator für Volksaufklärung und Propaganda ein Schreiben der Danziger Verkehrszentrale übermittelt, die ersucht, einen der wichtigsten Verkehrsplätze der Stadt als "Danziger Freiheit" zu benennen. Wir haben bereits im 22. Stadtbezirk eine Danziger Straße, die unbebaut ist. Durch die Bezeichnung "Danziger Freiheit" soll der Wunsch zum Ausdruck kommen, die deutsche Stadt Danzig bald wieder frei zu sehen.
Diese gewünschte Bezeichnung "Danziger Freiheit" ist eine in Bayern nicht gebräuchliche Bezeichnung, die sich wenig einleben wird. Anderseits wird man sich nicht verschliessen können, diesem Wunsche Rechnung zu tragen.
Die Kommission schlägt vor, den 1927 benannten im 22. Stadtbezirk gelegenen Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit" umzubenennen. Der Platz hat nur zwei Hausnummern. Dem Gedenken des Staatsministers v. Feilitzsch ist durch die Beibehaltung der Feilitzschstraäe Rechnung getragen.
(Solle eventl. die Umbenennung der Danziger Straße in Frage kommen, wird vorgeschlagen, die Straße in Magdeburger Straße oder Hannoverstraße umzubenennen).
Beilage 3.
Das Dominikanerkloster St.Albert hat mit Zuschrift oom 12.X.33 mitgeteilt, dass in Freimann die neue St. Albertus-Magnus-Kirche mit dem Dominikaner Kloster eingeweiht wurde und bittet den Platz vor der Kirche und die anliegende Straße mit Albertus-Magnus-Platz und -Straße zu benennen und den unbebauten Albertus-Magnus-Platz im 28. Stadtbezirk umzubenennen.
In Freimann müsste umbenannt werden der Sponheimer Platz und die Wiesensteigerstraße.
Die Kommission hat sich dem Vorschlag angeschlossen und schlägt vor, den bisherigen Albertus-Magnus-Platz in Winterbergplatz umzubenennen. Am Winterberg Chenini-des-Dames) hat das bayr. 1. A.K. schwere Kämpfe zu bestehen gehabt.
Beilage 4.
Vor einiger Zeit hat bereits der Kommandeur der politischen Polizei Pg. Himmler um Benennung einer Straße nach dem bayerischen Prinzen Heinrich ersucht und vorgeschlagen, die Hofgartenstraße in "Prinz-Heinrich-Straße" umzubenennen. Eine Umbenennung der Hofgartenstraße wurde bereits einmal bei Benennung einer Leibregimentsstraße abgelehnt, da topographische Bezeichnungen grundsätzlich erhalten bleiben sollen. Dies wurde Pg. Himmler mitgeteilt. Nunmehr hat der Vater, Herr Geh. Studienrat Himmler ein neuerliches Gesuch an Herrn Oberbürgermeister gerichtet. Herr Oberbürgermeister hat Herrn Himmler im vorgetragehen Sinne geantwortet, aber die Angelegenheit dem Sachreferat nochmals zur wohlwollenden Würdigung zugeleitet.
Die Kommission hat sich nun nochmals mit der Angelegenheit befasst und schlägt vor, den Marstallplatz in "Prinz-Heinrich-Platz" umzubenennen. Der Marstallplatz hat 6 Hausnummern. Die Häuser gehören sämtliche dem Staatsärar. Der Marstallplatz befindet sich südlich anschliessend an die Leibregimentsstraße.
Beilage 5.
Ferner liegt ein Ersuchen vom 29.Juli 1933 vor, wonach die Arcostraße umbenamt werden soll, da sich ein Graf-Arco erfrechte, unseren Führer zu bedrohen. Hier war sich die Kommission einig, die Arcostraße zu belassen, wohl aber die Erklärung im Adressbuch zu ändern. Diese lautet heute: "Ungefähr am Beginn der Arcistraße befand sich 1860 das unscheinbare Palais des Grafen Ludwig von Arco, geboren 30.1.1773, gestorben 21.8.1854". Die Erklärung soll nunmehr lauten:
"Tiroler Uradel. Jahrhunderte hindurch im Dienste des bayerischen Herrscherhauses in Verantwortungsreichen Aufträgen in Heer, Diplomatie und Verwaltung tätig. Die "Kompagnie Johann Baptist Graf Arco" 1672 errichtet, ist eine der Stammkomanien des 2. Infantrieregiments.
Das alte Geschlecht der Arcö hat bedeutame Männer hervorgebracht, ferner wurde das Rautenschild der Arco in das bayerische Wappen übernommen.
Beilage 6.
An die Stadtratsfraktion der NSDAP, wurde das Ersuchen gerichtet, die Karl-Singer-Straße umzubenennen mit der Begründung, dass Singer getaufter Jude war. Die Erklärung des Straßennamen lautet: Dr.Karl Singer, Direktor des städt. statistischen Amtes und Vorstand des Vereins für Verbesserung der Wohnungsverhältnisse in München, geb. 4.8. 1860, gest. 19.6.1908 zu München.
Die Straße hat 10 Hausnummern.
Soferne die Straße umbenannt wird, schlägt die Kommission vor, die Karl-Singer-Straße in "Schlieffenstraße" umzübenennen nach: Alfred Graf von Schlieffen, Generalfeldmarschall, geboren 28. Februar 1833 in Berlin; gestorben 4. Januar 1913 in Berlin. 1891 - 1905 Chef des Großen Generalstabs.
Nach dem "Schlieffen-Plan" erfolgte 1914 der Aufmarsch der deutschen Armee.
Anlässlich der Umbenennung der Straßen in der früheren Gemeinde Trudering wurde die "Gartenstraße" mit Beschluss vom 22.6.1933 in "Wachtelweg" umbenamt. Die Anwohner dieser Straße bitten nun in einem Gesuch vom 7.10.1933 um Belassung der Bezeichnung "Straße". Der frühere Stadtrat Druckenbrod, der ebenfalls in dieser Straße wohnt, glaubt volles Verständnis bei den Beteiligten zu haben, wenn er für die Straße den Namen "Gartenbauerstraße" vorschlägt, da die Gartenbauer die eigentlichen Erschliesser dieses Gebietes waren. Die Bezeichnung "Weg" statt "Straße" wurde bei der Umbenennung der Straßen in Trudering in erhöhtem Masse angewandt und zwar wurden beispielsweise fast alle Bezeichnungen nach Vogelnamen als Weg bezeichnet. Von 116 Straßen wurden 26 als Wege bezeichnet. Die Kommission stellte sich auf den Standpunkt, dass keine Veranlassung zu einer Umbenennung besteht, umsomehr als auch der preussische Ministerpräsident Pg. Göring in einem Erlass zum Ausdruck gebracht hat, dass zur Abwechslung für die Bezeichnung "Straße" die Bezeichnungen wie "Weg, Damm, Allee, usw. verwendet werden sollen.
Ref.VII/2a
München, den 7. Dezember 1933.
Ggstd.: Straßenbenennungen.
Beschluß des Hauptausschusses (Geheim).
I. Zu den Verhandlungen: Die Fraktion hat sich in ihrer Sitzung vom 29.10. und 4.12.1933 mit einer Reihe von Straßenumbenennungen befasst und zwar mit 2 Neubenennungen im 18. Stadtbezirk, dann mit der Umbenennung des Schüleinplatzes und der Schüleinstraße, der Umbenennung des Feilitzschplatzes, des Sponheimer Platzes und der Wiesensteiger Straße und der bisherigen Albertus-Magnus-Straße, ferner die Umbenennung der Karl-Singer-Straße. Weiter wurde die Änderung der Namenserklärung der Arcostraße gut geheissen.
Mit der Umbenennung des Marstallplatzes in Prinz-Heinrich-Straße und der Umbenennung des "Wachelweges" konnte sich die Fraktion nicht einverstanden erklären.
II. Antrag des Referenten:
III. Beschluss des Hauptausschusses als Senat:
Nach Antrag.
IV. Zum Referat VII mit 1 Faszikel und 1 Beilage zum Vollzug:,
Beschl. (H.A.-Sen.-geh.)
Stadtrat München
Ref.7/2a.
Straßenneubenennungen und -Umbenennungen.
(Beschluß des Stadtrates vom 5.10.1933 und 7.12.1933).
Es werden umbenannt:
Im 27.Stadtbezirk:
Königbauerstraße in "Böttingerstraße".
(Johann Ignatz Tobias Böttinger, 1675 - 1730, hochfürstlicher bambergischer Geheimer Rat und Kreisdirektions-Gesandter, Bauherr des ursprünglich in Bamberg - von Dintzenhofer - errichteten Prellhauses; von diesem sog. "Bamberger Haus"wurden wertvolle Teile beim Bau des Bamberger Hauses im Luitpoldpark verwendet) .
Im 17.Stadtbezirk:
Bergstraße in "Martin-Luther-Straße".
(Dr.Martin Luther, der Begründer des Protestantismus und deutscher Sprachschöpfer. Geboren 10.11.1483 zu Eisleben, gest. daselbst 18.2.1546).
Im 22.Stadtbezirk:
Martin-Luther-Straße in "Gottfriedstraße".
(Gottfried von Straßburg, mittelhochdeutscher Dichter).
Im 31.Stadtbezirk:
Schiileinplatz in "Halserspitzplatz" ,
Schüleinstraße in "Halserspitzstraße".
(Halserspitze in den Blaubergen, Tegernseer Gebiet).
Im 22.Stadtbezirk:
Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit".
(Zur Erinnerung an die enge Verbundenheit des Deutschen Mutterlandes mit der freien Stadt Danzig).
Sponheimer Platz in "Albertus-Magnus-Platz". ^
Wiesensteiger Straße in "Albertus-Magnus-Straße".
(Albertus Magnus, Graf v.3ollstädt, Gelehrter von vielseitiger Bildung mit dem Beinamen des Großen und doctor universalis, geboren 1193 in Lauingen, gest.15.11.1280 in Köln).
Im 28.Stadtbezirk:
Albertus-Magnus-Platz in "Winterbergplatz".
(Am Winterberg (chemin-des-Dames) hat das Bayer. 1. A.R. im Weltkrieg 1914/18 schwere Kämpfe zu bestehen gehabt).
Karl-Singer-Straße in "Schlieffenstraße".
(Alfred Graf von Schlieffen, Generalfeldmarschall, geboren 28.11.1833 in Berlin, gestorben 4.1.1913 in Berlin.
1891 - 1905 Chef des Großen Generalstabs.
Nach dem "Schlieffenplan" erfolgte 1914 der Aufmarsch der deutschen Armee.)
Neu benannt wurden:
Im 6.Stadtbezirk:
Die platzartige Erweiterung der Arcisstraße vor der technischen Hochschule als "Walter-von-Dyck-Platz".
(Geheimrat Professor Walter von Dyck hat sich außerordentliche Verdienste um die technische Hochschule während seiner nahezu 50-jährigen Tätigkeit an diesem Institut erworben. Geb.1856 in München).
Im 18.Stadtbezirk:
Die Sackgasse nördl. der Grünwalder Straße, die in östlicher Richtung von der Lautererstraße abzweigt als "Wolkensteinstraße".
(Wolkenstein, Ruine im Grödener Tal in Südtirol., Geburtsstätte des Minnesängers Oswald v.Wolkenstein).
Verbindungsstraße zwischen Lautererstraße und Grünwalder Str_aße, südlich der Vahrner Straße als "Greifensteinstraße".
(Nach der Ruine Greifenstein über dem Etschufer bei Gries in Südtirol).
Am 14.Dezember 1933.
Referat 7.
Ref. 7/2a.
Straßenneubenennungen und -Umbenennungen.
(Beschluß des Stadtrates vom 5.10.1933 und
Es werden umbenannt:
Im 27. Stadtbezirk:
Königbauerstraße in "Böttingerstraße".
(Johann Ignatz Tobias Böttinger, 1675 - 1730, hochfürstlicher bambergischer Geheimer Rat und Kreisdirektions-Gesandter, Bauherr des ursprünglich in Bamberg - von Dintzenhofer - errichteten Prellhauses; von diesem sog. "Bamberger Haus"wurden wertvolle Teile beim Bau des Bamberger Hauses im Luitpoldpark verwendet) .
Im 17. Stadtbezirk:
Bergstraße in "Martin-Luther-Straße" .
(Dr.Martin Luther, der Begründer des Protestantismus und deutscher Sprachschöpfer. Geboren 10.11.1483 zu Eisleben, gest. daselbst 18.2.1546).
Im 22.Stadtbezirk:
Martin-Luther-Straße in "Gottfriedstraße".
(Gottfried von Straßburg, mittelhochdeutscher Dichter).
Im 31.Stadtbezirk:
Schüleinplatz in "Halserspitzplatz",
Schüleinstraße in "Halserspitzstraße".
(Halserspitze in den Blaubergen, Tegernseer Gebiet).
Im 22.Stadtbezirk:
Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit".
(Zur Erinnerung an die enge Verbundenheit des Deutschen Mutterlandes mit der freien Stadt Danzig).
Sponheimer Platz in "Albertus-Magnus-Platz" .
Wiesensteiger Straße in "Albertus-Magnus-Straße" .
(Albertus Magnus, Graf v.Bollstädt, Gelehrter von vielseitiger Bildung mit dem Beinamen des Großen und doctor universalis, geboren 1193 in Lauingen, gest.15.11.1280 in Köln).
Ref.7/2a.
Straßenneubenennungen und -Umbenennungen.
(Beschluß des Stadtrates vom 5.10.1933 und 7.12.1933).
Es werden umbenannt:
Im 27.Stadtbezirk:
Königbauerstraße in "Böttingerstraße".
(Johann Ignatz Tobias Böttinger, 1675 - 1730, hochfürstlicher bambergischer Geheimer Rat und Kreisdirektions-Gesandter, Bauherr des ursprünglich in Bamberg - von Dintzenhofer - errichteten Prellhauses; von diesem sog. "Bamberger Haus"wurden wertvolle Teile beim Bau des Bamberger Hauses im Luitpoldpark verwendet) .
Im 17.Stadtbezirk:
Bergstraße in "Martin-Luther-Straße".
(Dr.Martin Luther, der Begründer des Protestantismus und deutscher Sprachschöpfer. Geboren 10.11.1483 zu Eisleben, gest. daselbst 18.2.1546).
Im 22.Stadtbezirk:
Martin-Luther-Straße in "Gottfriedstraße".
(Gottfried von Straßburg, mittelhochdeutscher Dichter).
Im 31.Stadtbezirk:
Schiileinplatz in "Halserspitzplatz" ,
Schüleinstraße in "Halserspitzstraße".
(Halserspitze in den Blaubergen, Tegernseer Gebiet).
Im 22.Stadtbezirk:
Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit".
(Zur Erinnerung an die enge Verbundenheit des Deutschen Mutterlandes mit der freien Stadt Danzig).
Sponheimer Platz in "Albertus-Magnus-Platz". ^
Wiesensteiger Straße in "Albertus-Magnus-Straße".
(Albertus Magnus, Graf v.3ollstädt, Gelehrter von vielseitiger Bildung mit dem Beinamen des Großen und doctor universalis, geboren 1193 in Lauingen, gest.15.11.1280 in Köln).
Im 28.Stadtbezirk:
Albertus-Magnus-Platz in "Winterbergplatz".
(Am Winterberg (chemin-des-Dames) hat das Bayer. 1. A.R. im Weltkrieg 1914/18 schwere Kämpfe zu bestehen gehabt).
Karl-Singer-Straße in "Schlieffenstraße".
(Alfred Graf von Schlieffen, Generalfeldmarschall, geboren 28.11.1833 in Berlin, gestorben 4.1.1913 in Berlin.
1891 - 1905 Chef des Großen Generalstabs.
Nach dem "Schlieffenplan" erfolgte 1914 der Aufmarsch der deutschen Armee.)
Neu benannt wurden:
Im 6.Stadtbezirk:
Die platzartige Erweiterung der Arcisstraße vor der technischen Hochschule als "Walter-von-Dyck-Platz".
(Geheimrat Professor Walter von Dyck hat sich außerordentliche Verdienste um die technische Hochschule während seiner nahezu 50-jährigen Tätigkeit an diesem Institut erworben. Geb.1856 in München).
Im 18.Stadtbezirk:
Die Sackgasse nördl. der Grünwalder Straße, die in östlicher Richtung von der Lautererstraße abzweigt als "Wolkensteinstraße".
(Wolkenstein, Ruine im Grödener Tal in Südtirol., Geburtsstätte des Minnesängers Oswald v.Wolkenstein).
Verbindungsstraße zwischen Lautererstraße und Grünwalder Str_aße, südlich der Vahrner Straße als "Greifensteinstraße".
(Nach der Ruine Greifenstein über dem Etschufer bei Gries in Südtirol).
Am 14.Dezember 1933.
Referat 7.
24.4.21946
Betrifft:
Freiheitsaktion Bayern.
I. Vorbemerkung
Am 24.4. Vormittags habe ich im Auftrag des Herrn Oberbürgermeisters mit Herrn Oberregierungsrat Braun, Kultusministerium, wegen der Gedenkfeier für die F.A.B. gesprochen. Oberreg.Rat Braun hatte erwartet schon gestern zu Herrn Oberbürgermeister bestellt zu werden. Er teilte folgendes mit:
II, Herrn Oberbürgermeister Dr. Scharnagl
mit der Bitte um Kenntnisnahme vorgelegt.
III. Zimmer 200
mit dem Ersuchen um Termins Vormerkung für Samstag, den 27.4., 20 Uhr, Gaststätte Grünwaldpark, Nymphenburgerstr. 201.
IV. Wiedervorlage -26.4.. Zimmer 200
V. Ablegen zum F.A.B.-Akt
Am 24.4.1946
(Dr .Dr .Keim)
Oberrechtsrat
Der Oberbürgermeister
Betrifft:
Freiheitsaktion Bayern
I. Vormerkung :
In den letzten Tagen der Hitlerherrschaft hat ein größerer Kreis von Personen sich dafür eingesetzt, daß die Auswirkungen dieser Herrschaft nach bester Möglichkeit eingeengt wurden und die Beendigung der Herrschaft herbeizuführen versucht wurde. Vor allem wurden militärische Befehle und solche der Parteidienststellen sabotiert.
In besonders aktiver Weise hat sich ein Kreis von Wehrmachtsangehörigen bemüht, Dienststellen überhaupt auszuschalten. Am stärksten in Erscheinung getreten sind diese Bemühungen durch die Besetzung des Münchener Senders, der für einige Zeit in den Händen dieser Kreise, der Freiheitsaktion Bayern, war. Die in diesen Stunden durch den Sender ausgegebenen Nachrichten haben einerseits in weitesten Kreisen der Bevölkerung große Hoffnungen erweckt und sie haben andererseits die Widerstandskraft außerordentlich gefördert. Vor allem in den Landgebieten hat sich dies bemerkbar gemacht, in denen die Stärke der Militärdienststellen und der Parteidienststellen geringer war oder überhaupt nicht bestand. Die Tätigkeit dieser Gruppen verdient daher alle Anerkennung und eine Würdigung, die die Erinnerung an den Einsatz ihrer wenn auch schwachen Kräfte auch für späterhin wachhält.
Dies kann geschehen durch Anbringung einer Erinnerungstafel an einer markanten Stelle unserer Stadt, z.B. in der Eingangshalle des großen Rat hausturmes. Die endgültige Regelung bleibt Vorbehalten bis die Freiheitsaktion Bayern einen Tätigkeitsbericht beendet hat, der augenblicklich in Ausarbeitung ist und der der Tätigkeit der einzelnen Gruppen gerecht werden soll. Es ist aber empfehlenswert, aus Anlaß des Jahrestages der Besetzung des Münchener Senders am 28.4.1946 eine derartige ehrende Erinnerung bekanntzugeben.
Am 24.Aprll 1946
Der Oberbürgermeister:
Sitzung des Stadtrats vom 25.4.1946
Eine Erinnerungstafel wird angebracht.
Bürgermeister
Betrifft: Preiheitsaktion Bayern!
I. Vorbemerkung
Herr Oberregierungsrat Braun hat soeben im Direktorium vorgesprochen und Ausweise zur Unterschrift vorgelegt. .
Dabei wurde auch die Frage der Ehrung der FAB. besprochen, ich wies darauf hin, dass Herr Oberbürgermeister am Samstag, den 27.4.1946 im Rahmen des Abendessens eine ehrende Ansprache halten wolle und dabei gegebenenfalls auf eine Ehrungsmöglichkeit in Form einer Gedenktafel hinweisen werde. Herr Oberregierungsrat Braun meinte, dass eins Gedenktafel nicht.so sehr den Wünschen der FAB. — Angehörigen entsprechen würde. Er schlüge vor, eine Strasse oder einen Platz, umzubenennen, um auf diese Weise eine Dauererinnerung hervorzurufen. Im Verlaufe der Unterredung wurde dann der konkrete Vorschlag besprochen, die Danziger Freiheit, die nunmehr wieder Feilitzschpiatz heisst, in Platz der Bayerischen Freiheit umzubenennen. Diese Namensgebung hätte auch den Vorteil, die weiten Kreise, die mit dem Gedanken der FAB. geistig sympatisiert ihaben, und die anderen Widerstandsbewegungen, die neben der FAB. noch bestanden, mit zu umfassen, Gleichzeitig würde auch dem Platze eine gewisse Verfassungsmässige Symbolik innewohnen.
II. Herrn Oberbürgermeister Dr. Scharnagl
mit der Bitte um Kenntnisnahme und um allenfallsige weitere Veranlassung vorgelegt.
Am 26.4.1946
Unterschrift
(Dr. Dr .Keim)
Oberrechtsrat
Anlage 4 zum Bericht an den Obebürgermeister vom 1.7.46.
Straßenbenennung 1945 zum Bericht an den Oberbürgermeister vom 1.7.46.
Zusammenstellung der in der Zeit vom 1. Mai 1945 - 1. Juli 1945 umbenannten Straßen und Plätze.
Referat 12- E 3
München, den 21.9.1946
Betrifft:
Strassenbenennung
Herrn
Stadtschulrat
Dr. Fingerle
Umgehend wird Ihnen Abschrift der Vormerkung betr. Strassenumbenennung zur gefl. Kenntnisnahme und Einverständniserklärung übersandt.
Referat 12
Unterschrift
(Fischer)
Berufsm.Stadtrat
Anmerkung:
I. Zu. 1.) Der vorgeschlagene Name scheint mit zu lang. Wenn schon "Danzinger Freiheit" Pate sein soll, dann allenfalls "Bayerische Freiheit" oder "Münchner Freiheit" ohne "Platz der..."
Zu. 2.) Einverstanden
II. Zurück an Ref. 12
Am 14.10.46
Dr. A. Fingerle
Abschrift
Stadtarchiv
An das Wiederaufbaureferat
Betrifft:
Strassen- Umbenennung.
Ihr Zeichen: Referat 12 E 3.
Letzter Absatz des Schreibens lautet:
"Gegen die Umbenennung des "Feilitzschplatzes" in "Platz der Bayerischen Freiheit" und des "Melusinenplatzes" in "Karl Sebastian Preiss Platz" werden keine Einwendungen erhoben."
München, den 28.9.1946
In Vertretung:
gez.: Dr. Vogel
(Vogel)
Archivassessor,
Wiederaufbaureferat Referat 12 / E 3
München, den 3. Dezember 1946
Betrifft: Strassenbenennungen.
Beschluss der Vollversammlung des Stadtrates. (Oeffentlich)
I. Vortrag des Referenten:
1.) In den letzten Tagen der Hitlerherrschaft setzte sich ein grosser Kreis von Personen dafür ein, diese Herrschaft zu beseitigen oder zu mindesten einzuengen. Befehle von Partei- und Militärdienst stellen wurden sabotiert, um eine rasche Beseitigung des sinnlosen Widerstandes herbeizuführsn und weiteres Blutvergiesesen und weitere Zerstörungen zu verhindern. Ein Kreis von damaligen Wehrmachtsangehörigen hat sich besonders aktiv bemüht, Dienststellen gänzlich auszuschalten. So konnte z.B. die Freiheitsaktion Bayern den Münchner Sender zeitweilig besetzen. Die von ihr dann durchgegebenen Nachrichten haben die Widerstandskraft der Bevölkerung gegen das Naziregime erhöht. Dies machte sich vor allem in den Randgebieten bemerkbar.
In Anerkennung der Tätigkeit dieser Gruppen und zur Erinnerung an den kundgegebenen Willen zur Befreiung vom Naziregime, soll der Feilitzschplatz, der später Danziger Freiheit benannt war, nun in "Münchner Freiheit" umbenannt werden. Das Andenken, an den verstorbenen Minister Feilitzsch wird durch die nach ihm benannte Feilitzschstrasse weiterhin aufrecht erhalten.
Der Korreferent Herr Stadtrat Schwarzer und die übrigen gutachtlich zu hörenden Stellen sind mit vorstehend dem Antrag einverstanden.
Die Umbenennung bedarf noch der Zustimmung der Militärregierung.
II. Antrag des Referenten
Der "Feilitzschplatz" wird mit Wirkung vom 1.12.1946 in "Münchner Preiheit" umbenannt
III. Beschluss der Vollversammlung :
Nach Antrag.
IV. Zum Referat 12 E 3
zum weiteren Vollzug.
Der Stadtrat
Unterschrift
(Dr. Scharnagl)
Oberbürgermeister
Der Referent:
Unterschrift
(Fischer)
berufsm. Stadtrat
Wiederaufbaureferat Referat 12 / E 3
München, den 3. Dezember 1946
Betrifft: Strassenbenennungen.
Beschluss der Vollversammlung des Stadtrates. (Oeffentlich)
I. Vortrag des Referenten:
1.) In den letzten Tagen der Hitlerherrschaft setzte sich ein grosser Kreis von Personen dafür ein, diese Herrschaft zu beseitigen oder zu mindesten einzuengen. Befehle von Partei- und Militärdienst stellen wurden sabotiert, um eine rasche Beseitigung des sinnlosen Widerstandes herbeizuführsn und weiteres Blutvergiesesen und weitere Zerstörungen zu verhindern. Ein Kreis von damaligen Wehrmachtsangehörigen hat sich besonders aktiv bemüht, Dienststellen gänzlich auszuschalten. So konnte z.B. die Freiheitsaktion Bayern den Münchner Sender zeitweilig besetzen. Die von ihr dann durchgegebenen Nachrichten haben die Widerstandskraft der Bevölkerung gegen das Naziregime erhöht. Dies machte sich vor allem in den Randgebieten bemerkbar.
In Anerkennung der Tätigkeit dieser Gruppen und zur Erinnerung an den kundgegebenen Willen zur Befreiung vom Naziregime, soll der Feilitzschplatz, der später Danziger Freiheit benannt war, nun in "Münchner Freiheit" umbenannt werden. Das Andenken, an den verstorbenen Minister Feilitzsch wird durch die nach ihm benannte Feilitzschstrasse weiterhin aufrecht erhalten.
Der Korreferent Herr Stadtrat Schwarzer und die übrigen gutachtlich zu hörenden Stellen sind mit vorstehend dem Antrag einverstanden.
Die Umbenennung bedarf noch der Zustimmung der Militärregierung.
II. Antrag des Referenten
Der "Feilitzschplatz" wird mit Wirkung vom 1.12.1946 in "Münchner Preiheit" umbenannt
III. Beschluss der Vollversammlung :
Nach Antrag.
IV. Zum Referat 12 E 3
zum weiteren Vollzug.
Der Stadtrat
Unterschrift
(Dr. Scharnagl)
Oberbürgermeister
Der Referent:
Unterschrift
(Fischer)
berufsm. Stadtrat
DR. JUR. RUPPRECHT GERNGROSS
DIPL RER. POL.
MÜNCHEN 27, den 8,12.46.
An Herrn
Herrn Oberbürgermeister
der Landeshauptstadt Münohen
Dr. K. Scharnagl
München
Rathaus
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Durch die Süddeutsche Zeitung Nr. 103 vom 7.12.46. entfährt die Münchner Bevölkerung von einer Reihe Strassen-Namsnsänderungen. Wie mir von zahlreichen Münchner Bürgern mitgeteilt, herrscht allgemeines Befremden darüber, dass die Danziger Freiheit in Schwabing zum Gedenken "an die Münchner Freiheitsbewegung von 1945" in – Münchner Freiheit – umbenannt wurde.Das Erstaunen herrscht darüber, dass anscheinend die Stadträte, die die Namensänderung beschlossen, sich an die Vorgänge jener Tage nicht mehr recht erinnern können, oder aus sonstigen Gründen schamhaft verschweigen, dass die sogenannte "Münchner Freiheitsbewegung von 1945" in Wirklichkeit auf den Namen "Freiheits-Aktion-Bayern" hörte.
Unter diesem Namen "Freiheits-Aktion-Bayern" hörte das Deutsch Volk über den Grossender München von dar "FreiiheIts-Aktion-Bayern" und ihrem Aufstand in München. Des weiteren erfuhr die Weltöffentlichkeit von den Vorgängen durch die Weltpresse und die Rundfunksender der Vereinten Nationen. Erstaunlich, dass man sich ausgerechnet in München nicht mehr daran erinnern will oder kann.
Am Jahrestag des Aufstandes der "Freiheits-Aktion-Bayern" versprachen Sie, Herr Oberbürgermeister, den zusammengekommenen Angehörigen der Widerstandsbewegung eine entsprechende Würdigung, wie dies auch im Stadtanzelger veröffentlicht wurde. Sie werden verstehen, dass die von Ihnen versprochene Würdigung in ihrer Verwirklichung das Erstaunen der am Aufstand Beteiligten hervorrufen muss. Ich wäre Ihnen namens meiner Kameraden dankbar, wenn eine Richtigstellung erfolgen würde, um nicht ein berechtigtes Gefühl aufkommen zu lassen, dass die Stadtväter mit Undank oder Oberflächlichkeit die Einsatzfreude junger Münchner Bürger lohnt. Zu oft ist schon zum bitteren Schlagwort geworden: "der Dank des Vaterlandes ist euch gewiss!", sodass ein weiteres Kapitel hierüber über flüssig.wird.
Hochachtungsvoll!
Unterschrift
Zu Nr. 20923 I 46
Zum Referat 12
zur Kenntnisnahme und um gelegentliche Rücksprache, wie dem Wunsche des Herrn Dr. Gerngross entsprochen werden könne.
Am 18. Dezember 1946
Stadtrat:
Direktorium A:
Unterschrift
Dr. Scharnagel
Oberbürgermeister
Walter Bauer
(16) Frankfurt a. M.
Schummannstr. 69
Frankfurt a.M., den 19. Dezember 1946.
An den
Herrn Oberbürgermeister
Dr. Scharnagl
München
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister !
Vor Tagen bekam, ich in der hiesigen Handelskammerbibliothek die Süddeutsche Zeitung vom 7. Dezember in die Hand. Ich fand darin verzeichnet, daß die "Danzinger Freiheit" in "Münchner Freiheit" umbenannt wird und zwar zur Erinnerung an die Münchner Freiheitsbewegung 1945.
Ich habe an den Vorbereitungen und am Aufstand der "Freiheits-Aktion-Bayern" teilgenommen, die von Dr. Gerngross geführt wurde. Als einzige Anerkennung sollten wir doch erwarten dürfen, daß man sich an die tatsachen hält. Die in Frankfurt ansässigen ehemaligen Mitkämpfer des Aufstandes haben heute noch, in Erinnerung der gemeinsamen schweren Stunden, lebhafte Verbindung miteinander.
Auch diese Kameraden sind enttäuscht darüber, daß man heute in München nicht mehr weiß, wer den Aufstand organisiert und durchgeführt hat. Wenn zum Gedenken an den Aufstand Umbenennungen vorgenommen werden, so hoffen wir, daß man Namen findet, die damit im Zusammenhang stehen und keine falschen erfindet.
Von einer "Münchner Freiheitsbewegung" hat in ganz Deutschland, kein Mensch etwas gehört, sondern nur von der ”Freiheits-Aktion-Bayern".
Hochachtungsvoll
Unterschrift
Abschrift
Zu Nr. 155 I 47
3. Februar 1947
I. Herrn
Lorenz Friedinger
Zimmermeister
München 56
Franz-Gruber-Straße 4
Sehr geehrter Herr Friedinger!
Wie ich Ihnen bereits mitgeteilt habe, habe ich Ihr Schreiben vom 19. Dezember 1946 dem zuständigen Referat zugeleitet mit der Anweisung, zu prüfen, wie Ihren Bedenken Rechnung getragen werden kann. Das Referat teilt mir nun mit, daß es eine Erfahrungstatsache sei, daß lange und besonders aus mehr Worten bestehende Straßennamen aus verwaltungs- und verkehrstechnischen Gründen unerwünscht sind, daß der Volksmund sie abkürzt und zusammenzieht und daß dadurch die eigentliche Absicht verhindert wird, den Straßennamen zu einem besonderen Gedenken zu gestalten. Das Referat hat die von mir gegebene Anregung aufgenommen und schlägt vor, unter dem Straßenschild "Münchener Freiheit" ein weiteres Schild mit der Erläuterung anzubringen: "Den bayerischen Wiederatandsbewegungen und ihren Kämpfern, im besonderen der in München hervorgetretenen FAB. gewidmet". Ich glaube, damit den Bedenken Rechnung getragen zu haben, die von ihnen und ihnen nahestehenden Kreisen vorgebracht wurden.
Mit freundlichem Gruß
gez. Dr. Scharnagl
Oberbürgermeister.
II. An das Referat 12
zur Kenhtnis und 'weiteren Veranlassung
Am 1. April 1947
Stadtrat:
Unterschrift
Dr. Scharnagel
Oberbürgermeister
Referat 12/E 2 Nr. 132/lIIb/47.
München, den 21. Januar 1947.
Gegenstand;
Umbenennung des Feilitzschplatzes in Münchener Freiheit.
I. Vormerkung:
Herr Lorenz Friedinger, München 56, Franz-Gruber-Straße 4, bemängelt in einem Schreiben vom 19.12.1946 an den Oberbürgermeister, daß die Bezeichnung "Münchener Freiheit" dem gedachten Zweck, die Erinnerung an die Freiheitsaktion Bayern wachzuhalten, nicht gerecht werde.
Der Herr Oberbürgermeister hat das Schreiben am 28.12.1946 zur Würdigung an das Referat - eingelaufen am 7.1.47 - geleitet mit der Anregung, entweder den Platz nochmal umzubenennen in "Platz der Freiheitsaktion Bayern", oder eine Tafel mit Erläuterung des Namens anzubringen.
II. Auf den Einlauf ist zu setzen:
Dem Herrn Oberbürgermeister
wieder vorgelegt mit der Bitte um Entscheidung.
Lange, besonders aus mehr Worten bestehende Straßennamen sind aus verwaltungs- und verkehrstechnischen Gründen unerwünscht. Auch hat die Erfahrung gezeigt, daß sich lange Straßennamen sehr schwer oder überhaupt nicht einbürgern. In der Öffentlichkeit erhalten solche Straßen und Plätze bald eine Kurznamen, sodaß wahrscheinlich aus einem "Platz der bayerischen Freiheit" oder "Platz der Freiheitsaktion Bayern" ein "Bayernplatz" oder "Freiheitsplatz" würde. Damit, wäre aber der Zweck der Umbenennung noch, weniger erreicht, abgesehen von der Verwechslung mit dembereits in Schwabing vorhandenen Bayernplatz.
Ich schlage daher vor, die mit Stadtratsbesohluß vom 3.12.1946 estgelegte Bezeichnung "Münchener Freiheit" zu belassen und unter dem Platzschild ein weiteres Schild mit der Erläuterung anzubringen:
"Den bayerischen Widerstandsbewegungen und ihren Kämpfern, im besonderen der in München hervorgetretenen FAB. gewidmet".
III. WV m.E. oder am 3.2.1947.
Referat 12:
Unterschrift
(Fischer)
Berufsm. Stadtrat.
Entwurf
Referat 12/E 2 Nr. 132/IIIb/47
München, den 22. März 1947
— Gegenstand:
Umbenennung des Feilitschplatzes in Münchener Freiheit.
I. Vorbemerkung:
Herr Lorenz Friedinger, München 56, Franz-Gruber-Strasse 4, bemängelt in einen Schreiben vom 19.12.1946 an den Oberbürgermeister, dass die Bezeichnung "Münchener Freiheit" dem gedachten Zweck, die Erinnerung aa die Freiheitsaktion Bayern wachzuhalten, nicht gerecht werde.
Der Herr Oberbürgermeister hat das Schreiben am 28.12.1946' zur Würdigung an das Referat - eingelaufen am 7.1,47 - geleitet mit der Anregung, entweder den Platz nochmal umzubenennen in "Platz der Freiheitsaktion Bayern" oder eine Tafel mit Erfläuterung des Namens anzubringen.
Nachdem bisher eine Entscheidung von Seiten des Herrn Öberbürgermeisters auf unseren Antrag vom 21.1.1947, nicht eingegegangen ist, wurde unter« 17. bezw. 22.3.1947 persönlich dis Erledigung in Erinnerung gebracht.
Nach Mitteilung des Büros des Herrn Oberbürgermeister (Verwaltungsinspekor Riagelapacher) dürfte das Schreiben zu Verlust gegangen sein, weshalb eine neuerliche Vorlage des Antrags notwendig erscheint.
II. Herrn Oberbürgermeister vorgelegt
mit der Bitte um Entscheidung.
Lange, besonders aus mehr Worten bestehende Strassennamen sind aus Verwaltung- und verkehrstechnischen Gründen unerwünsoht. Auch hat die Erfahrung gezeigt, dass sich lange Straasennamen sehr schwer oder überhaupt nicht einbürgern. In der Oeffentlichkeit erhalten solche Strasse und Plätze bald einen Kurznamen, sodass wahrscheinlich aus einem "Platz der bayerischen Freiheit" oder "Platz der Freiheitsaktion Bayern" ein "Bayernplatz" .oder "Freiheitsplatz" würde. Damit.wäre aber der Zweck der Umbenennung noch weniger erreicht, abgesehen von der Verwechslung mit dem bereits in Schwabing vorhandenen Bayernplatz.
Ich schlage daher vor, die mit Stadtratsbeschluss vom 3.12,1946 festgelegte Bezeichauag "Münchner Freiheit" zu belassen und unter dem Platzschild eia weiteres Schild mit der Erläuterung anzubringen: "Den bayerischen Widerstandsbewegungen und ihren Kampfers, im besonderen der in München hervorgetretenen FAB. gewidmet".
III. Wv. mit Einlauf oder am 10.4.1947.
Referta 12
(Fischer)
berufsm. Stadtrat
An das
Stadtbauamt
- Abteilung Strassenbau -
z. Hd. von Herrn Stadtbau-
amtmann Meister
16. April 1947
Umbenennung des "Feilitzschplatz" in "Münchner Freiheit"
Von Seiten der Freiheitsaktion Bayernwurdse geltend gemacht, dass durch die Umbenennung des bisherigen "Feilitzschplatz" in "Münchner Freiheit" den gedachten Zweck, die Erinnerung an die Freiheitsaktion Bayern wach zu halten, nicht genügend Rechnung getragen wurde.
Der Herr Oberbürgermeister har daher umterm 3.2.1947 verfügt, dass unterhalb der Straßenschilder je ein weiteres Schild mit der Erläuterung "Den bayerischen Widerstandsbewegungen und ihren Kämpfern, im besonderen der in München hervorgetretenen FAB. gewidmet", anzubringen ist. Ich ersuche daher um weitere Veranlassung.
Wv. beim Referat 12 E 3
Der Stadtrat
Wideraufbaureferat
Unterschrift
(Fischer)
berufsm. Stadtrat
"Schwainger Platz" statt "Münchner Freiheit", ein Vorschlag.
Wie die SZ kürzlich berichtet, sollten die künftigen U-Bahnhöfe nun Namen erhalten.
Dabei ist für den ehemaligen Feilitschplatz die seit Kriegsende bestehende Bezeichnung "Münchner Freiheit" in Aussicht genommen. Wer mit den örtlichen Sprachgebräuchen näher vertraut ist weiß, daß sich die Bezeichnung "Danzinger Freiheit" bezw. jetzt "Münchner Freiheit nie so richtig eingebürgert haben, denn noch heute heißt der Platz bei Jung und Alt Feilitzschplatz. Nur die allerwengisten wissen überhaupt, was es mit der Benennung "Mübnchner Freiheit" für eine Bewandnis hat.
Es sei daher die Anregung gegeben, diesen Platz schlicht und einfach "Schwabinger Platz" zu benennen. Dami würde man nicht nur den alt- und neueingesesen Schwabingern eine Freude machen, sondern auch ein wenig Stadtgeschichte dokumentieren, indem man der bis ins achte Jahrhundert zurückreichenden Geschichte des ehemaligen Dorfes Schwabing gedächte, das vom 1887 - 1890 sogar selbstständige Stadt war, und dessen damaliger Bürgermeister Ansprenger durch eine Straßenbenennung in Schwabinmg geeehrt ist. Sicher wäre es wohl auch im Sinne von Prof. Dombart, dessen umfassenden Forschungen München eine Chronik von Schwabing verdankt, die in geschichtlichen wie menschlichen Breich wohl einmalig genannt werden darf.
Was nun die "Münchner Freiheit" anbelangt, so könnte dem Geschehen, das nach Kriegsende zu dieser Bezeichnung Anlaß gab, im Rahmen der, wie man hofft - schönen künstlerischen Gestaltung dieses Platzes, durch Erinnerungstafel oder Gedächtnisstein sinnvoll Ausdruck gegeben werden.
Zusätzlich sei die Anregung gegeben, die jeweilige Hauptrichtung unserer Verkehrslinien nach den alteingebürgerten Vorstadtnamen zu benennen, was für dier Orientierung Eingesessener wie Zugezogener leicher verständlich wäre, als Benennungen nach Straßen, die kaum oder nur wenig bekannt sind.
Hans Martin
München 23, Viktoriastraße 4
Hochverehrter Herr Professor!
In erinnerung eines Gespräches, das zu führen ich vor längerer Zeit mit Ihnen die Ehre hatte, gab ich hinsichtlich der künftigen Benennung des "Schwabinger U-Bahmhofes" eine Amregung an die SZ.
Es ist aber immer ein Glüksfall, wenn man in der That der Leserbriefe zu Worte kommt, ganz davon zu schweigen, ob eine Anregung überhaupt ein Echo findet..
Deshalb erlaube ich mir, an Sie mit der Bitte heranzutreten, Sie möchten als Schwabingforscher mit Ihrer doch viel gewichtigeren Stimme diese Anliegen an ihnen geeigneter Stelle befürworten. Wenn ich mich recht erinere, sprachen Sie seinerzeit davon, das Ihnen "Mitterschwabing" als sinnvollste Benennung erschiene. Ob man wohl soviel lokalstadt geschichtliches Verständnis erhoffen darf?
Mit der Bitte, diese Behelligung nicht übelzunehmen bin ich
in alter besch?ung
ergebenst
Ihr Hans Martin
(Ges. f. Bayer. Landeskunde)
Sehr geehrte Herr Direktor
Beiliegenden Brief erhielt ich vom Ges. f. bayerischer Landeskunde, Herrn Hans Martin. Seine Auffassung, das via Zuschriften an Zeitungen nun sehr unsicher etwas erreicht werden kann, tele ich natürlich duechaus. Dafpr werden aber Sie eventuell von Amts wegen zu diesen Namen-Benennungen zugezogen oder sitzen am zuständigen Hebel, um mitschalten zu können damit die Namen so gewählt werden, daß Einheimische wie Fremde dadurch gleich richtig orientiert werden
Ob in dem speziellen Fall "Schwabinger Platz" oder "Mitterschwabing" gewählt wird, erscheint gleichgültig. Aber "Schwabing" wäre natürlich für alle Welt ein richtig gebrauchter Begriff.
Morgen abend sehen wir uns vielleicht.
Mit freundlichen grüßen und Dank im Voraus
Stets ihr
Th. Dombart
Mit 2 Beilagen