Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
---|---|---|---|---|
Haslangstraße | Erstnennung | 28.2.1935 | Umbenennung | |
Schwere-Artillerie-Straße | 28.2.1935 | Umbenennung | Kein Grund angegeben |
München, 5. Juli 1934
An den Stadtrat München.
Der Landesverband erlaubt sich die Bitte zu stellen, die Haslangstrasse,die den Marsplatz und die Maillinger - Blutenburgerstrasse verbindet, in "Schwere Artillerie Strasse" umzubenennen.Diese Bitte wird, wie folgt,begründet:
Das ehem. II. Bataillon und der Regs.Stab des 1.Bay.Fussartillerie Regiments lagen zu Friedenszeiten in der Kaserne in der Haslangstrasse. Diese Kaserne trägt auch das Denkmal für die Helden des Weltkrieges der Bay.Schweren Artillerie, soweit sie dem 1.Bay.Fussartillerie Regiment und dessen vielen Kriegsformationen angehörten.
Aus den Friedensfussartillerie-Regimentern ging bei der Mobilmachung die Schwere Artillerie des Feldheeres hervor, die von Lüttich an, wo ihre 42 cm.Mörser die Bahn zum ersten Siege brachen, in all den tausend Schlachten und Gefechten der beste Freund der Infanterie, das Rückgrat der Schlachten war. Versailles zerschlug die Waffe der Schweren Artillerie,ein Beweis, wie gewaltig gefürchtet sie im Kriege war. Die Schwere Artillerie, die sich im Kriege verneunfacht hatte, besteht in unserer kleinen Reichswehr nicht mehr. Die Traditionsträger für die bay.Schwere Artillerie.sind die drei Reichswehrbatterien, deren eine in München, der Landesverband der bay.Schweren Artillerie,der in Bayern rund 60 Vereine umfasst, das Ehrenbuch der Deutschen Schweren Artillerie, für das der Führer seine hohe Anerkennung aussprach, sowie eine Reihe von Regiments - und Truppengeschichten.
Der Landesverband glaubt,dass die Hauptstadt München der Erinnerung an die bay.Schwere Artillerie insoferne einen dauernden Hinweis an die zerschlagene Waffe der Schweren Artillerie für die Bevölkerung geben sollte, als der Stadtrat sich entschliesst,die Haslangstrasse in "Schwere Artillerie Strasse" umzubenennen. Alle alten Kanoniere der Schweren Artillerie, die mit grosser Liebe an ihrer Waffe auch heute noch hängen und zum grössten Teil Inder S.A., S.A.R.II dem neuen Reiche dienen, würden diesen Entschluss mit grosser Freude und dankbar begrüssen.
Heil Hitler!
Major a.D. und Landesführer.
Ref.VII/1a.
I. Vormerkung: Die Haslang Straße wurde bereits vor längerer Zeit benannt nach, dem Generalwachtmeister Alexander Freiherr von Haslang zu Haslangkreit, Erb-Land-Hof meist er in Ober- und Niederbayern, der vor dem Siege zu Prag von den, Ungarn gefangen genommen wurde und bei Rakowitz in Böhmen am 24*10.1620 starb. Die Haslangstraße ist mit 6 Häusern bebaut, die dem Heeresunterkunftsamt München bezw. dem Bayer. Staat gehören.
Das Ersuchen des Landesverbandes der Angehörigen der ehern. K.B. schweren Artillerie ist an sich förderungswürdig, doch eignet sich der Name "Schwere-Artillerie-Straße" nicht gut für eine Straßenbenennung. Auch sind Verwechslungen mit der im 28. Stadtbezirk bereits bestehenden "Artilleriestraße" nicht ausgeschlossen. Das Referat kann sich daher mit einer Umbenennung der Haslangstraße auch unter Berücksichtigung der traditionellen Gründe nicht einverstanden erklären.
Vorgelegt dem Herrn Präsidenten und Stadtrat Weber mit dem Ersuchen um gefl. Kenntnisnahme von Ziffer I.
Am 14. Juli 1934.
Referat VII:
An das Referat 7 zurück.
Kenntnis genommen.
Am 19.Juli 1934.
Ref.VII/1a.
I. Vormerkung: Die Haslang Straße wurde bereits vor längerer Zeit benannt nach, dem Generalwachtmeister Alexander Freiherr von Haslang zu Haslangkreit, Erb-Land-Hof meist er in Ober- und Niederbayern, der vor dem Siege zu Prag von den, Ungarn gefangen genommen wurde und bei Rakowitz in Böhmen am 24*10.1620 starb. Die Haslangstraße ist mit 6 Häusern bebaut, die dem Heeresunterkunftsamt München bezw. dem Bayer. Staat gehören.
Das Ersuchen des Landesverbandes der Angehörigen der ehern. K.B. schweren Artillerie ist an sich förderungswürdig, doch eignet sich der Name "Schwere-Artillerie-Straße" nicht gut für eine Straßenbenennung. Auch sind Verwechslungen mit der im 28. Stadtbezirk bereits bestehenden "Artilleriestraße" nicht ausgeschlossen. Das Referat kann sich daher mit einer Umbenennung der Haslangstraße auch unter Berücksichtigung der traditionellen Gründe nicht einverstanden erklären.
Vorgelegt dem Herrn Präsidenten und Stadtrat Weber mit dem Ersuchen um gefl. Kenntnisnahme von Ziffer I.
Am 14. Juli 1934.
Referat VII:
An das Referat 7 zurück.
Kenntnis genommen.
Am 19.Juli 1934.
Beilage 2
Abschrift.
Stadtrat der Landeshauptstadt München.
An den Landesverband der Angehörigen
der ehem. K.B.Schweren Artillerie
München
Müllerstrasse 22/1.
Betrifft: Strassenbenennung
Ref.7 /I a
26.Juli 1934.
Ihr Ersuchen auf Umbenennung der Haslangstrasse in "Schwere Artilleriestrasse" ist an sich förderungswürdig, doch eignet sich der Name "Schwere Artilleriestrasse" nicht gut für eine Strassenbenennung. Auch sind Verwechsungen mit der im 28. Stadtbezirk bereits bestehenden Artilleriestrasse nicht ausgeschlossen.
Eine Umbenennung der Haslangstrasse ist daher auch unter Berücksichtigung der traditionellen Gründe leider nicht möglich
Bürgermeister ( S )
J.A.
Unterschrift
München, den 26. Juli 1934
Ref.VII/1a
Ggst.: Straßßenbenennung.
I. An den Landesverband der Angehörigen der ehem. K.B. Schweren Artillerie
Ihr Ersuchen auf Umbennung der Haslangstraße in "Schwere Artilleriestraße" ist an sich förderungswürdig, doch eignet sich der Name "Schwere Artilleriestraße" nicht gut für eine Straßenbenennung.
Auch sind Verwechslungen mit der im 28. Stadtbezirk bereits bestehenden "Artilleriestraße" nicht ausgeschlossen.
Eine Umbennung der Haslangstraße auch unter Berücksichtigung der traditionellen Gründe ist daher leider nicht möglich.
II. Wv. beim Referat VII
Stadtrat München
München, den 29. September 1934
Herrn
Christian Weher Präsident des Kreistage
Vorsitzender der Stadtratfraktion München
Residenzstrasse Kaiserhof.
Sehr geehrter Herr Kamerad Weber !
Unser Landesverband richtete am 5. Juli 34 an den Stadtrat der Landeshauptstadt München die Bitte, die Haslangstrasse, die den Marsplatz und den jetzigen Einserplatz verbindet in "Schwere Artilleriestrasse" umzubenennen. ( Abschrift des Gesuches ist Jhnen seinerzeit zugegangen und liegt diesem Briefe nochmals bei )
Unterm 26.7.34 ist dem Landesverband vom Stadtrat München der in der Beilage 2 beigefügte Brief zugegangen.
Da unsere Vereinigung seinerzeit beim Landesverband die Anregung zur Umbenennung der Strasse gegeben hat, wurde der Vereinigung der Brief des Stadtrates zur Kenntnisnahme zugeleitet.
Ich möchte nun an Sie sehr geehrter Herr Kamerad Weber die ergebenste Bitte richten, ob es nicht möglich wäre, das der Bitte des Landesverbandes entsprochen werden könnte. Die Leistungen unserer Waffe während des Krieges waren so gross, dass die kommenden (Geschlechter auch noch darauf hingewiesen werden sollen, dass es einmal in München eine Schwere Artillerie gegeben hat.
Die Landeshauptstadt hat eine Reihe von Strassen, welche den Namen von Münchener - Truppenteilen führen und so wäre es eventuell doch möglich unter Ihrer Mitwirkung Herr Kamerad Weber, das der Bitte Rechnung getragen wird.
Die Schwere Artillerie Vereinigung München war seit dem Jahre 1918 bemüht, die Richtlinen zu befolgen, welche durch unserem Führer Adolf Hitler im Jahre 1922 abgegeben wurden. Unsere Vereinigung hat im Verein mit
verband im Jahre 1922 in Nürnberg den Komunisten zum Trotz den Waffentag mit einem Marsch durch die Stadt durchgeführt. Dieser Vorfall geschäftigte auch seinerzeit dem Bay. Landtag. Im Jahre 1923 haben wir in
die Stürme Adolf Hitlers unter unsere Obhut genommen um ein Auseinander
zu verhindern. Im Jahre 1922 beim Verbot der SA haben 2 Stürme in unserer Vereinigung Unterkunft gefunden, sodass wir in unserer Vereinigung immer guten Kontakt mit der SA hatten. Im Jahre 1932 fand in unseren
raheim von dei Ortsgruppe Aubing ein grosses Sommerfest statt, an dem auch der jetzige Staatsminister Adolf Wagner teilnahm. Wir haben durch Abhaltung dieses Festes bezw. durch Hergabe des Saales und Gartens einen grossen, Teil unserer Gäste eingebüsst, weil dieselben in den Parteigenossen den Teufel sahen. Ich habe all diese Sachen nur angeführt, dass Sie, daraus sehen, dass die Vereinigung immer mehr der Partei zugeführt wurde und dauernd im Sinne Adolf Hitlers geführt wurde.
Ich bitte Sie nun Herr Kamerad Weber sich unserer Waffe anzunehmen und wenn Sie es in die Hand nehmen und eingreifen wird es auch gelingen unsere Bitte durch zusetzen, was Ihnen die Schweren Artilleristen nie vergessen werden.
Heil Hitler
An das Referat 7
mit dem Ersuchen das Gesuch -des Landesverbandes der schweren Artillerie prüfen zu wollen. Wenn keine besonderen Schwierigkeiten vorhanden sind, soll das Gesuch genehmigt werden. Die Fraktion ist damit einverstanden.
Am 18.Okt.1934
Stadtrats-Fraktion
der N.S.D.A.P.
Ref.VII/la.
Zum Herrn Präsidenten and Stadtrat Weber
mit 1 Beilage.
Das Ersuchen der Vereinigung der ehemaligen K.B.Schweren Artillerie München e.V. hat mir nochmals Veranlassung gegeben, alle Gründe für Umbenennung der Haslangstraße in "Schwere Artilleriestraße" eingehend zu prüfen. Die Haslangstraße ist zwar nur mit 6 Häusern bebaut, aber diese stehen im Besitze der Heeresverwaltung, sodaß es nicht ohne weiteres sicher ist, ob von dort aus nicht nachträglich Schwierigkeiten wegen einer Umbenennung gemacht werden. Außerdem wird man daranfesthalten dürfen, daß die Schwere Artillerie nicht der Umbenennung einer kleinen Straße bedarf,.um genügend gewürdigt zu sein, sondern daß ihre Verdienste in den Annalen der Geschichte, in Sonderheit der,des letzten Krieges, verewigt sind.
Ich würde es deshalb und aus dem Gedanken der Volksgemeinschaft und Kriegskameradschaft heraus begrüßen, wenn der Wunsch von der Vereinigung zurückgezogen würde. Daß eine "Schwere Artilleriestraße" rein sprachlich betrachtet kein erfreuliches Wortbild ergibt, ist offenkundig.
Ich bitte, wenn meine Bedenken als durchschlagend angesehen werden wollen, um kurze Verständigung, wenn nicht, um Mitteilung des Einverständnisses, daß ich in der nächsten Fraktionssitzung.die Angelegenheit mit.dem Antrag zur Umbenennung zur. Sprache bringe.
Am 28.November 1934.
Referat VII:
An das Referat 7 zurück.
mit der Bitte die Angelegenheit in der nächsten Fraktionssitzung am Montag, 15.12.1934 vortragen zu wollen, nachdem ich nach wie vor der Meinung bin, dass dem Ersuchen der schweren Artillerie statt gegeben werden soll.
Am 1.Dez.1934
Stadtrat-Fraktion
der N.S.D.A.P.
München, den 10. Dezember 1934
Ggstd. Umbenennung der Haslangstrasse in "Schwere Artilleriestrasse."
Für die Fraktionssitzung.
Der Landesverband der Angehörigen der ehem. K.B. Schweren Artillerie hat mit Gesuch vom 5.7.1934 gebeten, die Haslangstrasse in Schwere Artilleriestrasse umzubenennen. Die Haslangstrasse wurde bereits vor mehreren Jahren benannt nach dem Generalwachtmeister Alexander Freiherr von Haslang, Erb-Land Hofmeister, der von den Ungarn gefangen genommen wurde und bei Rakowitz in Böhmen am 24.10.1620 starb. Die Strasse ist mit'6 Häusern bebaut, die dem Heeresunterkunft samt München bezw. dem Bayer. Staat gehören. Eine Umbennenung der Haslangstrasse wurde seinerzeit abgelehnt. .Nunmehr wurde das Gesuch umterm 29.9.1934 erneuert und der Herr Fraktionsvorsitzende wünscht die Behandlung in der Fraktion und ist der Meinung, dass dem Ersuchen der Schweren Artillerie stattgegeben werden soll.Ich möchte dem Wunsche des Herrn Präsidenten Weber nachkommen und beantragen, sich mit einer Umbenennung der Haslangstrasse in Schwere Artilleriestrasse einverstanden zu erklären. Die beschl&ssmäasige Erledigung bitte ich jedseh zurückstellen zu^drfen bis zur Beschlussfassung über die Str^senbenönnungen 1935. Den Landesverband werde ich entsprechend verständigen.