Münchner Straßenverzeichnis


Ruederer  Josef
Josef Ruederer
Bildrechte: Gemeinfrei (Wikipedia 2017) Lovis Corinth: Porträt von Josef Ruederer, 1904

Josef Anton Heinrich Ruederer (* 15. Oktober 1861 in München; † 20. Oktober 1915 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller.

Ruederers Vater besaß in München ein Bankgeschäft, war Mitbegründer und Großaktionär der Löwenbrauerei sowie portugiesischer Generalkonsul und gehörte somit also zu dem Großbürgertum der Stadt. Seine Mutter stammte aus einer reichen Bierbrauerfamilie. Josef Ruederer machte nach seiner Gymnasialzeit ein Bankvolontariat, anschließend studierte er in Berlin Geschichte und promovierte zum Dr. phil. 1888. Auf Grund einer gescheiterten Patentsache verlor er einen Großteil seines Vermögens und zog nach Farchant bei Garmisch. Er wandte sich der Schriftstellerei zu und kehrte nach München zurück. Er gehörte zum Umfeld der Münchner Sezession und hatte Kontakte zur Zeitschrift Die Gesellschaft. 1901 war er Mitgründer des Kabaretts Die Elf Scharfrichter und veröffentlichte im Simplicissimus und in der Zeitschrift Die Jugend erste Aufsätze.<7P>

In den Romanen und Komödien vor dem Ersten Weltkrieg prangerte er den sittlichen Verfall in der Stadt, die Korruption, Heuchelei, das „Schnackerlhafte“ der Oberbayern an. Er ging somit auf Konfrontation mit Ludwig Thoma, der ihn als „allem Ländlichen fernstehenden Städter“ beschrieb, der schon die einfachsten Dinge falsch und unvollkommen wiedergibt.

Im Weltkrieg stand Ruederer der deutschen Sache kritisch gegenüber und begann ein mehrbändiges Romanwerk, dessen ersten Teil er 1915 kurz vor seinem Tod fertigstellte. Er wurde 1916 als Das Erwachen veröffentlicht, 1962 nochmal als Weißblaue Achtundvierziger. In diesem Roman schildert er die Entwicklung Münchens zur Zeit König Ludwig I.

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Straßenname Josef-Ruederer-Platz
Benennung Erstnennung
RubrikPersonen
Kategorie Schriftsteller  
Person Ruederer Josef
geboren 15.10.1861 [München]
gestorben 20.10.1915 [München]
Kategorie Schriftsteller  
Nation Deutschland
GND 118791508
Leben
Josef Ruederer

Josef Anton Heinrich Ruederer (* 15. Oktober 1861 in München; † 20. Oktober 1915 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller.

Ruederers Vater besaß in München ein Bankgeschäft, war Mitbegründer und Großaktionär der Löwenbrauerei sowie portugiesischer Generalkonsul und gehörte somit also zu dem Großbürgertum der Stadt. Seine Mutter stammte aus einer reichen Bierbrauerfamilie. Josef Ruederer machte nach seiner Gymnasialzeit ein Bankvolontariat, anschließend studierte er in Berlin Geschichte und promovierte zum Dr. phil. 1888. Auf Grund einer gescheiterten Patentsache verlor er einen Großteil seines Vermögens und zog nach Farchant bei Garmisch. Er wandte sich der Schriftstellerei zu und kehrte nach München zurück. Er gehörte zum Umfeld der Münchner Sezession und hatte Kontakte zur Zeitschrift Die Gesellschaft. 1901 war er Mitgründer des Kabaretts Die Elf Scharfrichter und veröffentlichte im Simplicissimus und in der Zeitschrift Die Jugend erste Aufsätze.<7P>

In den Romanen und Komödien vor dem Ersten Weltkrieg prangerte er den sittlichen Verfall in der Stadt, die Korruption, Heuchelei, das „Schnackerlhafte“ der Oberbayern an. Er ging somit auf Konfrontation mit Ludwig Thoma, der ihn als „allem Ländlichen fernstehenden Städter“ beschrieb, der schon die einfachsten Dinge falsch und unvollkommen wiedergibt.

Im Weltkrieg stand Ruederer der deutschen Sache kritisch gegenüber und begann ein mehrbändiges Romanwerk, dessen ersten Teil er 1915 kurz vor seinem Tod fertigstellte. Er wurde 1916 als Das Erwachen veröffentlicht, 1962 nochmal als Weißblaue Achtundvierziger. In diesem Roman schildert er die Entwicklung Münchens zur Zeit König Ludwig I.

Grabstätte
Grabstätte
Waldfriedhof - Alter Teil

Sektion: 038 - Reihe: W - Nummer: 30A/B
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1943 Adressbuch  
Josef Ruederer, Dichter und Satiriker, Schilderer des bayerischen und Münchner Lebens, * 15.10.1861 und † 20.10.1915 München. Im Rathaus befindet sich ein Josef-Ruederer-Gedächtniszimmer.

Platz zwischen Richard-Strauß- und Steinhauser Straße.

Wikipedia


Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



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