Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Datum | 08.06.1945 | Signatur | DE-1992-STRA-40-65-3 |
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Absender | Referat VII/D5 | Empfänger | |
Art | Brief | Status | Beschluß |
Suchen | Personen |
Referat VII/D 5
München, den 8.Juni 1945
Gegenstand: Umbenennung von Straßen und Plätzen der Landeshauptstadt München.
Beschluß im Büroweg.
Vortrag des Sachreferenten.
Im Sinne der Weisung des Oberbürgermeisters vom 16.5.45 sollen folgende Straßen und Plätze umbenannt werden:
Bei den bisherigen Straßenbezeichnungen nach den Ziffern 1 mit 5 handelt es sich um Straßen, die erst im Jahre 1937 in Betrieb genommen wurden, sodaß auf keine früheren Bezeichnungen zurückgegriffen werden kann. An deren Stelle werden aufgehobene Straßenbezeichnungen nach Dr. Gustav Stresemann, Reichsminister des Äußern, Georg Heinrich von Vollmar, bedeutender Parlamentarier und Führer der bayerischen Sozialdemokratischen Partei, Fritz Ebert, 1.Reichspräsident, Karl Singer, Direktor des städt. statistischen Amtes und Vorstand des Vereins für Verbesserung der Wohnungsverhältnisse, der Klara Freifrau von Hirsch-Gereuth, überaus wohltätige Stifterin zugunsten der Münchener Armen, vorgeschlagen.
Der jetzige Abt-Schachleitner-Platz soll seine frühere Bezeichnung Luise-Kiesselbachplatz wieder erhalten.
Vorschlag des Referenten:
Mit sofortiger Wirksamkeit werden umbenannt
Die bisherige Maikowskistraße in Stresemannstraße
die bisherige Oskar-Körner-Straße in Vollmarstraße
die bisherige Daniel-Sauer-otraße in Friedrich-Ebert-Straße
die bisherige Wachenfeldstraße in Karl-Singer-Straße
die bisherige Julius-Schreckstraße in Hirsoh-Gereuth-Straße
Der bisherige Abt-Schachleitner-Platz in Luise-Kiesfelbach-PIatz.
Entscheidung des Oberbürgermeisters:
Nach Vorschlag Beschluß im Büroweg)
Der Oberbürgermeister
Nr | Nr | Straße | SB | Datum | Erklärung | Verlauf | Bemerkung | 0 | Maikowskistraße | 18 69 0 | 13.8.1937 Erstnennung 12.6.1945 Entmilitarisierung | Hans Eberhard Maikowski, Sturmführer 33, der in Berlin in der Nacht vom 30. auf 31. Januar 1933 von kommunistischer Mörderhand fiel. | Verb. Straße zwischen Oberbiberger und Oskar-Körner-Straße südlich der Naupliastraße |
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0 | Oskar-Körner-Straße | 18 0 0 | 13.8.1936 Erstnennung 5.9.1945 Entmilitarisierung | Oskar Körner, Kaufmann, geb.4.1.1875 in Oberpeilau. Er trat am 5. Febr. 1920 in die NSDAP, ein sind arbeitete unermüdlich für die Bewegung bis er am 9.Nov.1923 für sie starb. Er war Gründer mehrerer Ortsgruppen u. 2. Vorsitzender der Partei. | Verb, Str. zw. Maikowskistr. u. Oberbiberger Str.,nordöstl. Am Hollerbusch | ||
0 | Daniel-Sauer-Straße | 18 69 0 | 13.8.1936 Umbenennung 1.5.1945 Entmilitarisierung | Daniel Sauer, geb.am 10.4.1865 zu Prishsenstadt in Unterfranken, setzte sich in der Gegend von Kitzingen als einer der ersten tatkräftig für den Nationalsozialismus ein und wurde am 1.Mai 1923 in Sickenhausen unweit Kltzingen von Marxisten erschossen. | Verb. Straße zwischen 0berbiberger und Oskar-Körner-Straße, südlich der Maikowskistraße | ||
0 | Wachenfeldstraße | 18 69 0 | 29.4.1937 Erstnennung 5.9.1945 Entmilitarisierung | Haus Wachenfeld, die frühere Bezeichnung für das "Haus am Berg" | Verb. Str. zw. d. Oberbiberger Str. u. der Straße Am Perlacher Forst, südwestl. d. Obersalzbergstr. | NSKOV Siedlung | |
0 | Julius Schreck-Straße | 19 223 0 | 29.4.1937 Erstnennung 12.6.1945 Entmilitarisierung | Julius Schreck, SS Brigadeführer, der treue Mitkämpfer, d. erste SS Mann und Fahrer des Führers. Geb.13.7.1898 zu München, gest. 16 1936 daselbst | Verb. Str. zw. Passauerstr. u. Hermann-von-Sicherer-Str., nördl. der Chamberlain- u. Halmstr. | ||
0 | Abt-Schachleiter-Platz | 19 223 0 | 21.10.1937 Umbenennung 22.6.1945 Entmilitarisierung | Abt Albanus Schachleiter, war einer der ersten kath. Geistlichen, der sich mutig und offen zum Führer und zur nationalsozialistischen Bewegung bekannte. Geb.1860 zu Mainz, gest. 20.6.1937 zu Feilnbach b. Aibliqg | Platz zw. Forstenrieder Straße u. Waldfriedhofstraße, vor dem Altersheim | ||
0 | Luise-Kiesselbach-Platz (Abt-Schachleiter-Platz) | 34 223 0 | 12.6.1945 Rückbenennung | Mitglied des Münchner Stadtrats, l. Armenpflegerin in Bayern | der frühere Name | ||
1 | Stresemannstraße (Maikowskistraße) | 18 69 1 | 12.6.1945 Umbenennung | ehemaliger Reichsminister des Äußern | |||
2 | Vollmarplatz | 22 0 1 | 7.10.1932 Erstnennung 22.6.1933 Umbenennung | Georg Heinrich von Vollmar auf* Veldheim, eine: der bedeutendsten Parlamentarier seiner Zeit, hervorragend auch als politischer Schriftsteller, langjähriges Mitglied des deutschen Reichstages und des bayer-Landtages Führer der Sozialdemokratischen Partei Bayerns, Wortführer des Revisionismus. Geb. 7.3.1850 zu München, gest. 30.6.1922 zu Urfeld am Walchensee. | Platz zw. Rothplatz und Eulerstraße | ||
3 | Friedrich-Ebert-Straße (Daniel-Sauer-Straße) | 18 69 1 | 5.9.1945 Rückbenennung | 1. Reichspräsident | der frühere Name | ||
4 | Karl-Singer-Straße | 36 198 1 | 12.6.1945 Umbenennung | ||||