Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Die Choleraepidemie, die 1854 München heimsuchte, war eine der verheerendsten in der Geschichte der Stadt. Etwa 3.000 Menschen verloren ihr Leben während dieser Epidemie. Die Krankheit betraf sowohl die ärmsten Bürger als auch Angehörige der Oberschicht, darunter Ärzte, Professoren, Beamte und sogar die bayerische Königin Therese, Ehefrau von König Ludwig I. Die Epidemie begann im Juli desselben Jahres und führte zu etwa 15.000 Cholerafällen, von denen 7.730 tödlich endeten. Die Eröffnung der ersten deutschen Industrieausstellung in München am 5. Juli 1854 fiel in die Zeit der Epidemie. Die Veranstaltung zog täglich über 5.000 Besucher an, und das Risiko eines Choleraausbruchs wurde von den Behörden anfangs als Gerücht heruntergespielt.
Im Jahr 1854 wurde Alexandros Mavrokordatos zum Ministerpräsidenten von Griechenland ernannt. Mavrokordatos war eine bedeutende Persönlichkeit der griechischen Politik und spielte eine aktive Rolle im griechischen Unabhängigkeitskrieg gegen das Osmanische Reich. Er war bereits zuvor mehrmals als Premierminister tätig, einschließlich seiner Amtszeiten in den Jahren 1833–34, 1841 und 1843–44. Mavrokordatos war bekannt für seine pro-englischen Sympathien und bemühte sich, politische und wirtschaftliche Modernisierungen in Griechenland voranzutreiben, konnte jedoch sein volles Potenzial in dieser Hinsicht nie ganz entfalten.
Der Henker Matthias Schellerer benötigte zur Hinrichtung des 19 jährigen Sattlergesellen Christian Hußendörfer sieben Schläge. Der Henker mußte vor der aufgebrachten Menge geschützt werden.
aus der Stadtchronik
„ wurde der 19jährige ledige Sattlergeselle, Christian Hußendörfer [...] wegen [...] Mordes öffentlich hingerichtet. Es war diese Hinrichtung mit dem Schwert die letzte in München, da der Scharfrichter Schellerer erst mit dem siebenten Hiebe das Haupt des Delinquenten vom Rumpfe trennen konnte. Die zahlreich das Schaffot umstehende Menge brach in ein vernehmliches Murren darüber aus. Der blutige Akt hatte mehrere Übelkeiten unter dem Civil wie unter dem Militär zu Folge. Die nächst vorkommende Hinrichtung sollte nun mittelst des Fallbeiles vorgenommen werden.”
Im Glaspalast in München wurde die „Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung” eröffnet. Der Glaspalast wurde eigens für diese Ausstellung gebaut, um die neuesten technologischen und industriellen Errungenschaften aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu präsentieren. Leider wurde der Erfolg der Ausstellung durch eine Cholera-Epidemie beeinträchtigt, die viele potenzielle Besucher fernhielt und die allgemeine Stimmung trübte.
1854 erfolgt die Eingemeindung der Gebiete östlich der Isar mit den Vororten Haidhausen, Giesing und der Au, in denen zu dieser Zeit Angehörige der sozial unteren Schichten lebten. Damit überschritt München die 100.000 Einwohner-Marke.
Im Jahr 1854 wurde der Schrannen- oder Marktplatz in München offiziell in „Marienplatz“ umbenannt. Der Platz erhielt seinen neuen Namen nach der Mariensäule, die sich in der Mitte des Platzes befindet.