Münchner Straßenverzeichnis


Herzog Albrecht III.
Herzog Albrecht III.
Bildrechte: Unknown authorUnknown author, Albert V (1528-1579), als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Albrecht III. der Fromme (* 27. März 1401 in München; † 29. Februar 1460 in München) aus dem Hause Wittelsbach war Herzog von Bayern-München. Sein Name ist mit der Affäre um Agnes Bernauer verbunden, für die weitere Zeit prägend wurden seine Förderung der Künste und der Kirche aber auch die Verteibung der Juden.

Die Albrecht 1440 angetragene Königskrone von Böhmen lehnte er ab. Politisch entwickelte er, abgesehen von einer landesweiten Kampagne gegen Raubritter in den Jahren 1444 und 1445, kaum Aktivitäten. Er verband sich dabei 1444 mit der Kurpfalz, Pfalz-Neumarkt und dem Bischof von Regensburg, und 1445 erneut mit Kurpfalz und Württemberg zu einem Landfrieden. Er stand auch gegen die Städte und die Landstände, besonders im neuen Landesteil Straubing, wo durch die ständige Abwesenheit der früheren Herzöge in Holland und durch die "Ottonische Handfeste" von 1311 zuvor größere Freiheiten gegolten hatten. Nach dem Aussterben der Bayern-Ingolstädter Linie 1447 überließ er das Erbe ohne allzu großen Widerstand dem Landshuter Herzog Heinrich XVI, trotz einer bereits 1439 erzielten Erbeinigung mit Ludwig VIII. von Bayern-Ingolstadt. Albrecht III. wurde hierbei mit dem Rückgriff auf alte Forderungen, resultierend aus Ansprüchen auf die Hälfte des Erbes Herzog Adolfs, seines 1441 gestorbenen Neffen, in die Defensive gedrängt. Im Erdinger Vertrag vom 16. Dezember 1450 ging fast das gesamte Herzogtum Ingolstadt an Heinrichs Sohn Ludwig IX. und Albrecht konnte sich nur kleine Teile des Erbes sichern: Lichtenberg, Baierbrunn und das Gericht Schwaben verblieben als Ingolstädter Pfandgabe bei Bayern-München. Auch Deggendorf fiel als Landshuter Pfand an Albrecht zurück.

Schon 1442 waren die Juden durch Albrecht aus ganz Oberbayern vertrieben worden, auch sein Nachfahre Albrecht V. untersagte später den Juden ab Dezember 1551 im wiedervereinigten Herzogtum zu wohnen und bestätigte das 1553. Erst 250 Jahre später wurde jüdische Ansiedlung wieder gestattet.

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Straßenname Albrechtstraße
Benennung 1.1.1890 Eingemeindung (Umb.)
Plz 80636
Stadtbezirk 9. Neuhausen-Nymphenburg | Neuhausen
RubrikPersonen
Kategorie Herrscher  Herzog  
Gruppe Wittelsbacher  
Lat/Lng 48.153914 - 11.5416658   
Straßenlänge 0.768 km
Person Herzog Albrecht III.
geboren 27.3.1401 [München]
gestorben 29.2.1460 [München]
Kategorie Herrscher  Herzog  
Gruppe Wittelsbacher  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 119111349
Leben
 Herzog Albrecht III.

Albrecht III. der Fromme (* 27. März 1401 in München; † 29. Februar 1460 in München) aus dem Hause Wittelsbach war Herzog von Bayern-München. Sein Name ist mit der Affäre um Agnes Bernauer verbunden, für die weitere Zeit prägend wurden seine Förderung der Künste und der Kirche aber auch die Verteibung der Juden.

Die Albrecht 1440 angetragene Königskrone von Böhmen lehnte er ab. Politisch entwickelte er, abgesehen von einer landesweiten Kampagne gegen Raubritter in den Jahren 1444 und 1445, kaum Aktivitäten. Er verband sich dabei 1444 mit der Kurpfalz, Pfalz-Neumarkt und dem Bischof von Regensburg, und 1445 erneut mit Kurpfalz und Württemberg zu einem Landfrieden. Er stand auch gegen die Städte und die Landstände, besonders im neuen Landesteil Straubing, wo durch die ständige Abwesenheit der früheren Herzöge in Holland und durch die "Ottonische Handfeste" von 1311 zuvor größere Freiheiten gegolten hatten. Nach dem Aussterben der Bayern-Ingolstädter Linie 1447 überließ er das Erbe ohne allzu großen Widerstand dem Landshuter Herzog Heinrich XVI, trotz einer bereits 1439 erzielten Erbeinigung mit Ludwig VIII. von Bayern-Ingolstadt. Albrecht III. wurde hierbei mit dem Rückgriff auf alte Forderungen, resultierend aus Ansprüchen auf die Hälfte des Erbes Herzog Adolfs, seines 1441 gestorbenen Neffen, in die Defensive gedrängt. Im Erdinger Vertrag vom 16. Dezember 1450 ging fast das gesamte Herzogtum Ingolstadt an Heinrichs Sohn Ludwig IX. und Albrecht konnte sich nur kleine Teile des Erbes sichern: Lichtenberg, Baierbrunn und das Gericht Schwaben verblieben als Ingolstädter Pfandgabe bei Bayern-München. Auch Deggendorf fiel als Landshuter Pfand an Albrecht zurück.

Schon 1442 waren die Juden durch Albrecht aus ganz Oberbayern vertrieben worden, auch sein Nachfahre Albrecht V. untersagte später den Juden ab Dezember 1551 im wiedervereinigten Herzogtum zu wohnen und bestätigte das 1553. Erst 250 Jahre später wurde jüdische Ansiedlung wieder gestattet.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
Person Herzog Albrecht IV.
geboren 15.12.1447 [München]
gestorben 18.3.1508 [München]
Kategorie Herrscher  Herzog  
Gruppe Wittelsbacher  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 118644327
Leben
<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/en:Barthel_Beham">Barthel Beham</a>, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Albert_IV,_Duke_of_Bavaria,_portrait_by_Barthel_Beham.jpg">Albert IV, Duke of Bavaria, portrait by Barthel Beham</a>, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Template:PD-1923">Wikimedia Commons</a>

Herzog Albrecht IV.

Albrecht IV. der Weise (* 15. Dezember 1447 in München; † 18. März 1508 ebenda) aus dem Hause Wittelsbach war seit 10. September 1465 Mitregent und Herzog von Bayern-München und regierte dort ab 3. September 1467 allein. Nach dem Ende des Landshuter Erbfolgekriegs wurde er am 30. Juli 1505 durch den Kölner Schiedsspruch von Kaiser Maximilian I. zum Herzog von ganz Bayern. Er erließ das Primogeniturgesetz, das das Zeitalter der bayerischen Landesteilungen beendete. Umfassend gebildet war er mit dem Beinamen "der Weise" der erste Humanist auf dem bayerischen Thron.

Albrecht war in seiner Herrscherauffassung schon der Neuzeit zuzuordnen: Er regierte effektiv und beinahe schon absolutistisch, was der Hauptgrund für die vielen Bürgerkriege und Adelsrevolten war, besonders in Niederbayern, wo durch die Ottonische Handfeste von 1311 bedeutende Adelsvorrechte bestanden. Er agierte genauso gegen die Städte und nahm ihnen viele ihrer Rechte.[2] 1488 erfolgte noch vor dem Zeitalter der Reformation die Festsetzung der staatlichen Kontrolle für das Kirchenvermögen.

Um die Einheit Bayerns in Zukunft zu wahren, erließ Albrecht 1506 das Primogeniturgesetz, wonach in Zukunft das Land unteilbar und der männliche Erstgeborene der zukünftige Erbe sein sollte. Sein Vater Albrecht III. hatte dagegen noch verordnet, dass immer nur die beiden ältesten Söhne herrschen sollten, worauf sich Albrecht einst vor seinem Regierungsantritt selbst berufen hatte. Auch Albrechts zweiter Sohn Ludwig X. konnte letztmals seine Beteiligung an der Regierung gegen den Erstgeborenen Wilhelm IV. durchsetzen, mit dem Argument noch vor der Neuregelung der Erbfolge geboren worden zu sein. Erst nach Ludwigs Tod wurde das Primogeniturgesetz endgültig wirksam.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
Person Albrecht V.
geboren 29.2.1528 [München]
gestorben 24.10.1579 [München]
Nation Deutschland
Konfession katholisch
Leben
<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/en:Barthel_Beham">Barthel Beham</a>, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Albert_IV,_Duke_of_Bavaria,_portrait_by_Barthel_Beham.jpg">Albert IV, Duke of Bavaria, portrait by Barthel Beham</a>, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Template:PD-1923">Wikimedia Commons</a>

Albrecht V.

Albrecht V. (der Großmütige) (* 29. Februar 1528 in München; † 24. Oktober 1579 ebenda) war von 7. März 1550 bis 24. Oktober 1579 Herzog von Bayern. Seine Herrschaft war ebenso bedeutsam für die Entfaltung der Kunst der Renaissance in Bayern wie auch für die Ausbreitung der Gegenreformation in Deutschland.

Albrecht war ein leidenschaftlicher Sammler und Kunstfreund und gilt als Begründer der Entwicklung Münchens zu einer Stadt der Künste. Der Aufbau der Münchener Hofbibliothek, aus der sich die heutige Bayerische Staatsbibliothek entwickelte, begann 1558 mit dem Kauf der mehr als 800 Bände umfassenden Bibliothek aus dem Nachlass des Humanisten Johann Albrecht Widmannstetter. Dieser Bestand wurde 1560 durch den Nachlass von Albrechts Onkel Ernst und 1571 durch den Kauf der Bibliothek von Hans Jakob Fugger bedeutend erweitert. Zwischen 1558 und 1570 ließ Albrecht einen Bußpsalmencodex anfertigen, der heute zu den Prachthandschriften der Bayerischen Staatsbibliothek gehört. Er wurde von Hans Mielich, seinem Hofmaler, illustriert; die Kompositionen zu den Bußpsalmen schuf Orlando di Lasso, der für die Münchner Hofkapelle tätig war.

In den Jahren von 1563 bis 1567 ließ Albrecht ein neues Marstallgebäude errichten, die heutige Alte Münze, in deren oberen Stockwerken die herzogliche Kunstkammer mit mehr als 6000 Exponaten eingerichtet wurde. Das museale Konzept entwickelte der flämische Arzt und Kunstberater Samuel Quiccheberg.

Bavarikon
1894 Rambaldi  
13. Albrechtstraße. Zieht von der Kasernstraße in südwestlicher Richtung der Max II. Kaserne entlang zur Nymphenburgerstraße. Dieselbe erinnert an die bayerischen Herzoge Albrecht, von denen besonders denkwürdig sind: Albrecht III. der Fromme (1438—1460) ein eifriger Förderer der Rechtspflege und Bekämpfer des Faustrechts; Albrecht IV., der Weise, welcher im Jahre 1506 das Recht der Erstgeburt in Bayern einführte und so den verderblichen Landesteilungen ein Ende setzte; Albrecht V., der Großmütige, der unermüdliche Beförderer des Kunstgewerbes und der Renaissance in Bayern und Sammler von Kunstgegenständen, welche jetzt zu den größten Zierden des Nationalmuseums gehören. Die Straße hieß früher Arnulfstraße und erhielt ihren jetzigen Namen am 6. Oktober resp. 8. November 1890.
1943 Adressbuch  
Zu Ehren der 3 bayerischen Herzoge Albrecht III. des Frommen, Albrecht IV. des Weisen und Albrecht V. der Großmütige.

Zweigt von der Lazarettstraße ab, zieht entlang der Max-II-Kaserne zur Volkartstraße und kreuzt die Leonrodstraße (Neuhausen).

1965 Baureferat  
Albrechtstraße: Herzog Albrecht III. der Fromme von Bayern (1438- 1460), ferner benannt nach Herzog Albrecht IV. dem Weisen und Herzog Albrecht V. dem Großmütigen. *1890

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Albrechtstraße1.1.1890Eingemeindung (Umb.)
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Albrechtstraße 7Rupprecht-GymnasiumBuchert Hermann, Pacher Cajetan historisierend1911
Albrechtstraße 30Mietshaus1900
Albrechtstraße 31VillaNeurenaissance
Albrechtstraße 32MietshausNeurenaissance1890
Albrechtstraße 35MietshausNeurenaissance1900
Albrechtstraße 35MietshausNeurenaissance1900
Albrechtstraße 37MietshausBarbist Alois Neurenaissance1899
Albrechtstraße 41MietshausNeurenaissance
Albrechtstraße 43MietshausNeurenaissance
Albrechtstraße 45MietshausJugendstil
Albrechtstraße 47MietshausFendt Karl Jugendstil1907
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Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



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