Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Baureferat 1965
Straßenname | Senserstraße |
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Benennung | 28.9.1877 Umbenennung |
Plz | 81371 |
Stadtbezirk | 6. Sendling | Sendlinger Feld |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Eisenhändler Bauernaufstand 1705/06 |
Gruppe | Sendlinger Mordweihnacht |
Lat/Lng | 48.12282 - 11.54725 |
Straßenlänge | 0.185 km |
Person | Senser Johann Sebastian |
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geboren | 1665 |
gestorben | 29.1.1706 [München][Hingerichtet] |
Kategorie | Eisenhändler Bauernaufstand 1705/06 |
Gruppe | Sendlinger Mordweihnacht |
Nation | Deutschland |
Konfession | katholisch |
Leben | Senserstraße: Johann Sebastian Senser (um 1665-1706), Eisenhändler, Münchner Ratsherr, wurde als Teilnehmer an der Bayer. Landeserhebung hingerichtet. *1878 |
Grabstätte |
Friedhof Neuhausen (Winthirfriedhof) Sektion: Mauer - Reihe: re - Nummer: 54 |
Senserstraße. Senser ist einer der Patrioten, welche 1705 im Aufstande der Bayern gegen ihre Unterdrücker, die Oesterreicher, das Anrecht auf Erinnerung sich verdient haben. --- Dem vorbereiteten Plane gemäß (s. Jägerwirthsstraße) sollten in der Christnacht des Jahres 1705 die Münchener Bürger mit ihren Gewehren unter den Mänteln zur Mette gehen, zur selben Stunde die Oberländerbauern vor den Thoren der Stadt erscheinen, und dann der Kampf gegen die österreichische Besatzung von innen und von außen beginnen. Senser, ein Eisenhändler in der Neuhauserstraße, gab hiezu für die Münchener Pulver, Blei und anderes Kriegszeug unentgeltlich her, und von seinem Hause sollte die Rakete aufsteigen, das verabredete Zeichen zum gemeinsamen Losbruche. Leider wurde wenige Tage vorher durch den Starnberger Pfleger (Amtmann) Etlinger den Oesterreichern Alles verrathen. Die Münchener mußten nunmehr ihre Waffen abliefern und bei Todesstrafe in ihren Wohnungen verbleiben; österreichische Wachen durchzogen die Straßen; Senser und Jäger wurden verhaftet. Den Bauern ließ man den geschehenen Verrath nicht bekannt werden; sie erschienen deshalb zur verabredeten Stunde kampfbereit vor München und griffen mutig an; aber die erwartete Hilfe der Bürger blieb aus, statt derselben wurden sie von den überlegenen Oesterreichern angegriffen, zurückgedrängt und auf den Feldern zwischen München und Sendling gänzlich vernichtet; Senser erlitt gleich Jäger am 17. März 1706 den Tod durch Henkershand. Erst der Friede zu Rastatt 1714 beendete die Leiden, welche der spanische Erbfolgekrieg über Bayern gebracht hatte. (S. Schmidkochelstraße.)
Z. E. a. J. Senser, einen Beförderer und Leiter des Bauernaufstandes im Dez. 1705, durch den die in der Stadt München liegenden 5000 Oesterreicher vertrieben werden sollten, geb. unbekannt wann, jedoch vermithlich zu München, woselbst er Eisenhändler im Thal war und auf dem Schrannen.(Marien-)Platze am 29. Jan. 1706 enthauptet. Die Straße hieß früher nach einem dortigen Hausbesitzer „Retterstraße“ und führt ihren heutigen Namen seit 28. Sept. 1877, resp. 1. Jan. 1878.
616. Senserstraße.Zwischen der Schmied-Kochelstraße und dem Kapellenweg in Untersendling liegend, zweigt sie östlich von der Lindwurmstraße ab. Senser (Pilotybild 89) ist einer der Patrioten, welche 1705 im Aufstande der Bayern gegen ihre Unterdrücker, die Osterreicher, das Anrecht der Erinnerung sich verdient haben. Dem vorbereiteten Plane gemäß (s. Jägerwirtsstraße) sollten in der Christnacht des Jahres 1705 die Münchener Bürger mit ihren Gewehren unter den Mänteln zur Mette gehen, zur selben Stunde die Oberländerbauern vor den Thoren der Stadt erscheinen, und dann der Kampf gegen die österreichische Besatzung von innen und von außen beginnen. Johann Sebastian Senser, Bürger und Ratsherr von München, von 1691 bis 1706 Mitbesitzer des Hauses Nr. 87 in der Sendlingergasse und Mitglied der in demselben seit 1631 bestehenden Eisenkramerzunft, gab hier für die Münchener Pulver, Blei und anderes Kriegszeug unentgeltlich her, und von seinem Hause sollte eine Rakete aufsteigen, das verabredete Zeichen zum gemeinsamen Losbruche. Leider wurde wenige Tage vorher durch den Starnberger Pfleger Etlinger den Osterreichern Alles verraten. Die Münchener mußten nunmehr ihre Waffen abliefern und bei Todesstrafe in ihren Wohnungen verbleiben; österreichische Wachen durchzogen die Straßen; Senser und Jäger wurden verhaftet. Den Bauern ließ man den geschehenen Verrat nicht bekannt werden, sie erschienen deshalb zur verabredeten Stunde kampfbereit vor München und griffen mutig an; aber die erwartete Hilfe der-Bürger blieb aus, statt derselben wurden sie von den überlegenen Osterreichern angegriffen, zurückgedrängt und auf den Feldern zwischen München und Sendling gänzlich vernichtet. Senser wurde für sein Bündnis mit den Vaterlandsverteidigern des bayerischen Oberlandes am 29. Jan. 1706 auf dem Marktplatze (Marienplatze) mit dem Schwerte enthauptet. An seinem Hause wurde ihm zu Ehren im Jahre 1882 als »Vorbild der Münchner Bürgertreue« eine diesbezügliche Inschrift angebracht. Die Straße hieß früher nach einem dortigen Hausbesitzer »Retterstraße« und führt ihren heutigen Namen seit 28. Sept 1877, resp. 1. Jan. 1878.
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Retterstraße | Kein Grund angegeben | Kein Grund angegeben | ||
Senserstraße | 28.9.1877 | Umbenennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt