Münchner Straßenverzeichnis


Schwanthaler Ludwig Michael von
Ludwig Michael von Schwanthaler
Bildrechte: UnknownUnknown author, Ludwig michael von schwanthaler, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Ludwig Michael von Schwanthaler (* 26. August 1802 in München; † 14. November 1848 ebenda) war ein bayerischer Bildhauer und gilt als Hauptmeister der klassizistischen Plastik in Süddeutschland.

Er entstammte der Bildhauerfamilie Schwanthaler aus Ried im Innkreis im heutigen Oberösterreich, sein Vater war Franz Jakob Schwanthaler, seine Mutter Klara Lutz. 1819 machte er Abitur am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München.[1] Von 1819 bis 1822 studierte er zunächst Malerei, dann Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste München. Nach dem Tod des Vaters 1820 musste er in dessen Werkstatt aushelfen und übernahm bald ihre Leitung. 1835 wurde er zum Professor an der Akademie der bildenden Künste und Lehrer an der Königlichen Baugewerksschule berufen. Sein Werdegang und seine Arbeiten wurden durch König Ludwig I. gefördert, so verbrachte Schwanthaler mehrere Jahre auf Studienreise in Rom (1826–1827, 1832–1834), wofür Ludwig I. die finanziellen Mittel stiftete.

Am 4. September 1842 wurde er im Rahmen der Enthüllungsfeier des von ihm geschaffenen und von Johann Baptist Stiglmaier gegossenen Mozartdenkmals in Salzburg zum 7. Ehrenbürger der Stadt ernannt. 1843 erbaute er die Burg Schwaneck im Isartal. Als sein Hauptwerk gilt das Kolossalstandbild der Münchner Bavaria.

Das ab 1837 dem Atelier gegenüber errichtete Gebäude für Modelle, welches nach seinem Tod als Schwanthaler-Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.[2][3] Es gilt kunsthistorisch als eines der ersten Künstlermuseen.[

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Straßenname Schwanthalerstraße
Benennung 3.9.1850 Umbenennung
Plz 80336/80339
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Kliniksviertel
RubrikPersonen
Kategorie Bildhauer  
Gruppe Ruhmeshalle  
Lat/Lng 48.1375071 - 11.553272   
Straßenlänge 0.368 km
Person Schwanthaler Ludwig Michael von
geboren 26.8.1802 [München]
gestorben 14.11.1848 [München]
Kategorie Bildhauer  
Gruppe Ruhmeshalle  
Nation Deutschland
GND 118762877
Leben
Ludwig Michael von Schwanthaler

Ludwig Michael von Schwanthaler (* 26. August 1802 in München; † 14. November 1848 ebenda) war ein bayerischer Bildhauer und gilt als Hauptmeister der klassizistischen Plastik in Süddeutschland.

Er entstammte der Bildhauerfamilie Schwanthaler aus Ried im Innkreis im heutigen Oberösterreich, sein Vater war Franz Jakob Schwanthaler, seine Mutter Klara Lutz. 1819 machte er Abitur am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München.[1] Von 1819 bis 1822 studierte er zunächst Malerei, dann Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste München. Nach dem Tod des Vaters 1820 musste er in dessen Werkstatt aushelfen und übernahm bald ihre Leitung. 1835 wurde er zum Professor an der Akademie der bildenden Künste und Lehrer an der Königlichen Baugewerksschule berufen. Sein Werdegang und seine Arbeiten wurden durch König Ludwig I. gefördert, so verbrachte Schwanthaler mehrere Jahre auf Studienreise in Rom (1826–1827, 1832–1834), wofür Ludwig I. die finanziellen Mittel stiftete.

Am 4. September 1842 wurde er im Rahmen der Enthüllungsfeier des von ihm geschaffenen und von Johann Baptist Stiglmaier gegossenen Mozartdenkmals in Salzburg zum 7. Ehrenbürger der Stadt ernannt. 1843 erbaute er die Burg Schwaneck im Isartal. Als sein Hauptwerk gilt das Kolossalstandbild der Münchner Bavaria.

Das ab 1837 dem Atelier gegenüber errichtete Gebäude für Modelle, welches nach seinem Tod als Schwanthaler-Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.[2][3] Es gilt kunsthistorisch als eines der ersten Künstlermuseen.[

Grabstätte
Grabstätte
Alter Südlicher Friedhof

Sektion: N - Reihe: A - Nummer: 001
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  

Schwanthalerhöhe und Schwanthalerstraße. Diese Namen ehren das Andenken Ludwig v.Schwanthalers, eines der genialsten Bildhauer unseres Jahrhunderts, eines ächten Münchnerkindes. Sein Geburtshaus ist in der Windenmacherstraße, wo er 1802 geboren wurde. Auf dem Gymnasium lernte er die Meisterwerke der alten Griechen und Römer in Schrift und Kunst verstehen und widmete sich dann der Bildhauerei, welche schon sein Vater ausübte. Bald zeigte sich, was für ein Meister in ihm steckte. Seine erste größere Arbeit stellte einen Zug griechischer Götter und Helden zum Palaste des Götterfürsten Zeus vor; es sollte ein silberner Tafelaufsatz für König Max I. werden; das Modell hiezu, fast 30 m lang und 14-19 cm hoch, fertigte er aus Wachs. Leider unterbrach der Tod König Max I. diese Arbeit, und das in Silber bereits vollendete ca. 5,7 m lange Stück wurde in die kgl. Silberkammer zurückgelegt, wo es noch heute zu sehen ist. Der Nachfolger Max I., König Ludwig I., erkannte gleichwohl das Talent Schwanthalers sehr bald und versah den jungen Künstler reichlich mit Geldmitteln zu einer Reise und längerem Aufenthalte in Italien, dem Heimatlande der Kunst und der Kunstsammlungen (1826). Krankheit und Sehnsucht nach der Vaterstadt trieben Schwanthaler schon nach Jahresfrist zur Rückkehr; doch begab er sich später (1832) noch einmal nach Italien. Nach seiner zweiten Rückkehr gegann erst sein rastloses Wirken und Schaffen. Seine edlen und formvollendeten Gebilde fanden bald im In- wie im Auslande volle Anerkennung, zahlreiche Bestellungen liefen ein. Bis zu seinem Tode, der leider schon 1848 in Folge eines heftigen Gichtleidens eintrat, schuf er Hunderte von Statuen, Büsten, Friesen und Reliefs. Die großen Bauwerke König Ludwigs I. als: Glyptothek, Walhalla, Residenz, Pinakothek u. A. m. erhielten reichen Schmuck aus Schwanthalers Künstlerhand; sein Hauptwerk ist aber das 15,7 m hohe Modell der Bavaria. (S. Bavariastraße.) Die von Schwanthaler selbst angelegte reiche Sammlung seiner Modelle machte er testamentarisch seiner Vaterstadt zum Geschenke; sie bildet gegenwärtig eine der hervorragendsten Sehenswürdigkeiten Münchens. (Schwanthalermuseum.)

1880 Adressbuch  

Z. E. a. Ludwig Michael Schwanthaler, einen der genialsten neueren Bildhauer, geb. zu München 26. ug. 1802, gest. dortselbst 15. Nov. 1848. Die berühmtesten seiner größeren Werke sind die Modelle zu den zwölf Ahnenbildern der Wittelsbacher, die fünfzehn kolosalen Statuen für das vordere Giebelfeld der Walhalla bei Regensburg, die Modelle der fünfzehn Statuen der Hermannsschlacht für den nördlichen Giebel der letzteren und das 54 Fuß hohe Modell der Kolosalstatue der Bavaria. Die Straße wird seit 3. Sept. 1850 nach dem Künstler benannt, hieß früher (vom 21. Nov. 1808 bis 1. Dez, 1812 in der Ausdehnung von der Sonnen- zur Sing- jetzt Schillerstraße und dann von 1812-25, resp. 27 bis zur Theresienwiese verlängert) „Reberstraße“ nach dem Obergeometer bei der k. Steuerkataster-Kommision Franz Joseph Reber, geb. zu Rittenau 5. Okt. 1783, gest. zu München 23. März 1858, der eeines der ersten der in ihr entstandenen Häuser besaß. Obwohl schon 1855 vollendet, erhielt die Straße doch erst 1827 amtlich den neuen Namen „Lerchenstraße“, in poetischer Erinnerung an den Vogelgesang, der von den duftenden Klee- und Heuhaufen der nahen Wiesen zu guter Jahreszeit in die Lüfte stieg.

1894 Rambaldi  

599. Schwanthalerstraße.Beginnt nächst der alten protestantischen Kirche, zweigt hier von der Sonnenstraße ob, zieht sich in westlicher Richtung bis zur Theresienhöhe, und wird von der Schiller-, Goethe- und Heustraße geschnitten. (s. Schwanthalerhöhe). Die Straße wird seit 3. Sept. 1850 nach dem Künstler genannt, hieß früher (vom 21. Nov. 1808 bis 1. Dezbr. 1812 in der Ausdehnung von der Sonnen- bis zur Sing- jetzt Schillerstraße und dann von 1812—25, resp. 1827 bis zur Theresienwiese verlängert) »Reberstraße« nach dem Obergeometer bei der k. Steuerkataster-Kommission Franz Josef Reber, geb. zu Rittenau 5.0kt.1783, gest. zu München 23. März 1858, der eines der ersten in ihr entstandenen Häuser besaß. Obwohl schon 1825 vollendet, erhielt die Straße doch erst 1827 amtlich den neuen Namen ,,Lerchenstraße«, in poetischer Erinnerung all den Vogelgesang der von den duftenden Klee- und Heuhaufen der nahen Wiesen zu guter Jahreszeit in die Lüfte stieg.

1965 Baureferat  
Schwanthalerstraße: Ludwig von Schwanthaler (1802-1848), Bildhauer, Prof, an der Akademie der Bildenden Künste in München, schuf für die Bauten König Ludwigs I. Statuen, Büsten, Friese und Reliefs, am bekanntesten: die Kolossalstatue der Bavaria auf der Theresienhöhe; eine Sammlung von ca. 200 Modellen und Standbildern vermachte Sch. dem Bayerischen Staat (Schwanthalermuseum, im 2. Weltkrieg zerstört). *1850

Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerungszeichen Ausserbauer Karolina 

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Reberstraße21.11.1808Erstnennung1827Umbenennung
Lerchenstraße1827Umbenennung3.9.1850Umbenennung
Schwanthalerstraße3.9.1850Umbenennung

Literatur

Schwanthaler Ludwig Michael von, Der kleine Finger der Bavaria   
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Schwanthalerstraße 9MietshausStöhr Karl Backstein-Renaissance1897
Schwanthalerstraße 11MietshausStöhr Karl Backstein-Renaissance1895
Schwanthalerstraße 13Deutsches TheaterBluhm Alexander, Rank Josef Neubarock1895
Schwanthalerstraße 13Wandbrunnen mit FaungruppeFischer Carl1896
Schwanthalerstraße 19MietshausKil Franz 1866
Schwanthalerstraße 24Eckhaus1870
Schwanthalerstraße 55Geschäftshausneuklassizistisch1910
Schwanthalerstraße 57BürohausStöhr Karl 1912
Schwanthalerstraße 68Mietshausitalienische Spätrenaissance1885
Schwanthalerstraße 77MietshausVent Carl neubarock1899
Schwanthalerstraße 79MietshausZeh August Jugendstil1905
Schwanthalerstraße 80MietshausFelber G.Neurenaissance1889
Schwanthalerstraße 85MietshausWeyrather Josef Biedermeier1862
Schwanthalerstraße 86RückgebäudeLang Josef 1924
Schwanthalerstraße 87Ehem. VolksschuleVoit August d. J.Neurenaissance1871
Schwanthalerstraße 89SchulhausSchwiening Adolf, Rehlen Robert barockisierend1909
Schwanthalerstraße 90Schwanthaler Museum
Schwanthalerstraße 106MietshausHauberrisser Georg vondeutsche Renaissance1878
Schwanthalerstraße 119Wohnhaus in EcklageDürr G.spätklassizistisch1864
Schwanthalerstraße 124Mietshausspätklassizistisch1875
Schwanthalerstraße 127Vorstadthaus1864
Schwanthalerstraße 129Mietshausspätklassizistisch1874
Schwanthalerstraße 144MietshausFink Franz Neurenaissance1884
Schwanthalerstraße 149Mietshausneuklassizistisch1879
Schwanthalerstraße 152MietshausGrübel Johann neuklassizistisch1878
Schwanthalerstraße 154MietshausSchrank Josef neubarock1901
Schwanthalerstraße 158MietshausBarbist Rosabarockisierend1903
Schwanthalerstraße 160MietshausBarbist Rosabarockisierend1905
Schwanthalerstraße 182MietshausFischer Wolfgang neuklassizistisch1880
Schwanthalerstraße 184Mietshaus in EcklageFink Franz 1886
StraßeNameBerufvonbis
Schwanthalerstraße 21Chirico Giorgio de Maler19061909
Schwanthalerstraße 28Chmielowski Albert18701876
Schwanthalerstraße 35Kunsthandel Maurer
Schwanthalerstraße 95Schlitt HeinrichKunstmaler
Schwanthalerstraße 106Hauberrisser Georg von
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