1879 Fernberg
HERZOGSPITALSTRASSE. An derselben liegt das H e r z o g s p i t a l mit Kirche,1550 von Herzog Albert V. für kranke Hofbedienstete gestiftet. Im Jahre 1800 wurde das Spital als solches aufgehoben, sein Vermögen aber mit dem des Josephspitals vereinigt.
1880 Adressbuch
Nach dem vom Herzog Albrecht V. 1555 begonnen, unter Wilhelm V. fortgesetzten und von Max I. um 1601 vollendeten, 1800 aufgehobenem Spitale nebst Kirche benannt. Letztere hieß anfänglich (1556) Elisabethenkirche, ward am 19. Nov. 1572 consecrirt, 1676 und später, zuletzt 1873-74 restauriert und führt jetzt den richtigen Titel „k. Hofkirche zu St. Elisabeth“ oder „Herzogspital-Hofkirche“. Die Fonds des Spitals kamen 1800 zu jenem des Josephspitals. 1822 stellte man mittelst Demolierung eines Theiles der Kreuzkaserne (heutiges Militärgefängnis) einen Stadtausgang nach der Sonnenstraße her. Die Straße hatte einst den Namen „Röhrenspeckergasse“, den der Volksmund auch in „Rehrlspeckergasse“ verdarb.
1894 Rambaldi
258. Herzogspitalstraße. Verbindet, mit der Neuhauserstraße parallel laufend. die Eisenmann- und Damenstiftstraße, sowie das Altheimereck einerseits und, die Herzog-Wilhelmstraße, kreuzend, mit dem
Karlsplatze und der Sonnenstraße andererseits. Nach dem von Herzog Albrecht v. 1555 begonnenen, unter Herzog Wilhelm V. fortgesetzte und von Max I. um 1601 vollendeten für kranke Hofbedienstete gestiftete Spitale nebst Kirche benannt. Dasselbe wurde im Jahre
1·800 aufgehoben und kamen die Fonds zu jenen des Josefspitales
die Gebäude (Nr. 9 und 10) wurden aber an Private verkauft. Die
Kirche hieß anfänglich (1556) Elisabethenkirche, ward am 19. November 1572 konsekriert, 1676 und später, zuletzt 1873-74 restauriert
und führt jetzt den richtigen Titel: »k. Hofkirche zu St. Elisabeth«
oder »Herzogspital-Hofkirche«. In derselben befindet sich das von dem
Bildhauer Tobias Bader, dessen Bildnis sich in der Sakristei befindet
verfertigte Bild der schmerzhaften Mutter Gottes, das im Jahre 1696
mehrmals vor vielen Personen die Augen verdreht haben soll und
seitdem als wunderthätig gilt *). An die Kirche ostwärts angebaut
ist das von der Kurfürftin Theresia Kunigunde, der zweiten Gemahlin
Max Emanuels, am 1. November 1715 gegründete Kloster (Haus
Nr. 7) der aus Venedig hieher berufenen Servitinnen, welche anfangs
im Kurz’schen Hause am Hofgraben wohnten, für welche aber
später das Ow’sche Haus an der Herzogspitalkirche angekauft und zum
Kloster umgebaut wurde. Genanntes Kloster hat sich durch seinen
vorzüglichen Ruf und eifrigen Unterricht der Mädchen über die Säku-
sarisation erhalten, trotzdem in der Zwischenzeit viele Klosterfrauen
starben, bis am 6. November 1826 König Ludwig I. sich zur För-
derung dieses so wohlthätigcn Zweckes bewogen gefunden hat, den
Konvent wieder ins Leben zu rufen und zu erlauben, daß Novizinnen
wieder aufgenommen werden dürfen. Im Haus Nr. 6 befand sich
das Barth’sche Seelnonnenhaus (s. Barthstraße). Bis zur Säkularisation
besaß hier das Kloster Polling das Haus Nr. 17, das Kloster Diessen
das Hans Nr. 23. Durch Demolierung eines Teiles der in das Westende
der Straße sich erstreckenden Kreuzkaserne (früher ein der Stadt ge-
höriger Salzstadel, später Militärgefängnis, welches an der Stelle
stand, wo sich heute das Caffe Wittelsbach und Restaurant Monachia
befinden) wurde im Jahre 1832 ein Stadtausgang nach der Sonnenstraße hergestellt. Die Straße hatte einst den Namen ,,Röhrenspeckergasse«, den der Volksniund in »Rehrlspeckergasse« verdarb.
*)Allgemeine deutsche Biographie I, S. 726: Wening, Descriptio historica-topographica Bavario; Mayer, Beschreibung des Erzbistums München-Freising II., 3. 327 ff.
1943 Adressbuch
Nach dem von Herzog Albrecht V. 1555 begonnenen, unter Herzog Wilhelm V. fortgesetzten und von Max I. um 1601 vollendet, 1800 aufgehobenen Spitalbau
Verbindung, mit der Neuhauser Straße gleichlaufend, die Eisenmann- und Damenstiftstraße und Altheimer Eck, die Herzog-Wilhelm-Straße kreuzend, mit dem Karlsplatz und der Sonnenstraße.
1965 Baureferat
Herzogspitalstraße: Nach dem von Herzog Albrecht V. 1555 begonnenen, unter Herzog Wilhelm V. fortgesetzten und von Max I. um 1601 vollendeten Spitalbau mit Kirche für kranke Hofbedienstete. *16. oder 17. Jhdt.