Münchner Straßenverzeichnis


Candid Peter
Peter Candid
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Ruhmeshalle - Peter Candid, CC BY-NC 4.0

Seit 1568 lebte er bei seinem Vater, dem Bronzegießer Elias de Witte in Florenz. Er war Schüler von Giorgio Vasari und arbeitete ab 1575 für den Großherzog der Toskana Ferdinando I. de’ Medici. Die Verbindung zu Vasari brachte ihm die Möglichkeit zur Mitarbeit bei der Ausführung der Sala Regia im Vatikan und auch bei der Kuppel des Doms zu Florenz. 1586 folgte er dem Ruf von Herzog Wilhelm V. an den Münchner Hof und lebte ab da mit Unterbrechungen bis zu seinem Lebensende in Bayern, wo er auch Werke für Kirchen in anderen bayerischen Städten schuf. Für Wilhelms Nachfolger Maximilian I. malte er zwischen 1611 und 1619 mehrere Säle der Münchner Residenz aus. In die Münchner Periode fallen auch Entwürfe für Gobelins für die 1604 in München gegründete Teppichmanufaktur. Diese Zeichnungen wurden von G. Amling und J. A. Zimmermann in Kupfer gestochen. Die Universitätsbibliothek Salzburg besitzt signierte Blätter (P. Cand. pinxit).

Weiter wurden von Candid unter anderem zwei Portale und eine Madonna an der Vorderseite der Münchner Residenz, der Brunnen mit der Statue Ottos von Wittelsbach im vorderen Hof der Residenz, das Grabdenkmal Kaiser Ludwigs in der Frauenkirche und die Madonna auf der Mariensäule in München entworfen.

Peter Candid hat ferner zahlreiche Wand- und Deckengemälde im Alten Schloss Schleißheim sowie eine Reihe von Altarbildern für Kirchen in München, Freising, Augsburg und anderen Orten gemalt, unter denen die Himmelfahrt Mariä in der Frauenkirche zu München als das bedeutendste gilt.

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Straßenname Candidplatz
Benennung 1877 Erstnennung
Plz 81543
Stadtbezirk 18. Untergiesing - Harlaching | Untergiesing
RubrikPersonen
Kategorie Maler  Bildhauer  Zeichner  
Gruppe Ruhmeshalle  Monachia  
Lat/Lng 48.1116863 - 11.5704729   
Person Candid Peter
geboren 1548 [Brügge]
gestorben 1628 [München]
Kategorie Maler  Bildhauer  Zeichner  
Gruppe Ruhmeshalle  Monachia  
Nation Niederlanden
Konfession katholisch
GND 118518771
Leben
Peter Candid

Seit 1568 lebte er bei seinem Vater, dem Bronzegießer Elias de Witte in Florenz. Er war Schüler von Giorgio Vasari und arbeitete ab 1575 für den Großherzog der Toskana Ferdinando I. de’ Medici. Die Verbindung zu Vasari brachte ihm die Möglichkeit zur Mitarbeit bei der Ausführung der Sala Regia im Vatikan und auch bei der Kuppel des Doms zu Florenz. 1586 folgte er dem Ruf von Herzog Wilhelm V. an den Münchner Hof und lebte ab da mit Unterbrechungen bis zu seinem Lebensende in Bayern, wo er auch Werke für Kirchen in anderen bayerischen Städten schuf. Für Wilhelms Nachfolger Maximilian I. malte er zwischen 1611 und 1619 mehrere Säle der Münchner Residenz aus. In die Münchner Periode fallen auch Entwürfe für Gobelins für die 1604 in München gegründete Teppichmanufaktur. Diese Zeichnungen wurden von G. Amling und J. A. Zimmermann in Kupfer gestochen. Die Universitätsbibliothek Salzburg besitzt signierte Blätter (P. Cand. pinxit).

Weiter wurden von Candid unter anderem zwei Portale und eine Madonna an der Vorderseite der Münchner Residenz, der Brunnen mit der Statue Ottos von Wittelsbach im vorderen Hof der Residenz, das Grabdenkmal Kaiser Ludwigs in der Frauenkirche und die Madonna auf der Mariensäule in München entworfen.

Peter Candid hat ferner zahlreiche Wand- und Deckengemälde im Alten Schloss Schleißheim sowie eine Reihe von Altarbildern für Kirchen in München, Freising, Augsburg und anderen Orten gemalt, unter denen die Himmelfahrt Mariä in der Frauenkirche zu München als das bedeutendste gilt.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  
CANDIDPLATZ und CANDIDSTRASSE. Peter Candito war Hofmaler des Kurfürsten Maximilian und lieferte auch die Zeichnung zu dem Grabmale Kaiser Ludwig des Bayern in der Frauenkirche, welches der genannte Kurfürst im Jahre 1622 errichten ließ.
1880 Adressbuch  

Z. E. a. Peter de Wit (oder Witte), genannt P. Candito, einen bedeutenden Maler, auch „Bayerns Raphael“ geheißen, aber zugleich Bildhauer und Architekt, somit ein künstlerisches Universalgenie war. Geb. um 1548 zu Brügge, gest. 1628 zu München, kam er dorthin 1578 und trat in die Dienste Herzog Albrecht V.; unter dessen Nachfolgern Wilhelm V. und Max I. wurde er Hofmaler und Hofarchitekt. Nach seinen Zeichnungen sind die Statue des Erzengels an der Facade der St. Michaels-Hofkirche und das Grabmal Kaiser Ludwig des Bayers in der Frauenkirche ausgeführt. Seine Wandgemälde enthält großentheils der ältere Residenzbau. Candids Hauptwerk war das Hochaltarbild in der Metropolitankirche, das jetzt über dem Eingangg zur Sakristei angebracht ist. Der Platz führt des Künstlers Namen seit 3. August 1876, resp. 1. Jan. 1877.

Liegt am Südende von Giesing in der Niederung und in der Verlängerung der Pilgersheimerstraße, zwischen der Candidstraße und dem Mühlbache.

1894 Rambaldi  
109. Candidplatz. Liegt am Südende von Giesing in der Niederung und in der Verlängerung der Pilgersheimerstraße, zwischen der Candidstraße und dem Mühlbache. Z. E. an Peter de Witte, genannt Pietro Candid (Pilotybild Nr. 63), einen bedeutenden Maler, auch ,,Bayerns Raphael« geheißen, der zugleich Bildhauer und Architekt, somit ein künstlerisches Universalgenie war*. Geboren um 1548 zu Brügge, gestorben 1628 zu München, kam er dorthin 1578 und trat in die Dienste-Herzog Albrecht V.;unter dessen Nachfolgern Wilhelm V. und Max l. würde er auch mit einer Reihe wichtiger Arbeiten betraut. Auf Plan und Ausführung der in den Jahren 1600-1616 an Stelle der 1579 durch Brand zerstörten Albertinischen Veste errichteten Residenz übte er den maßgebendsten Einflussß. Nach seinen Zeichnungen sind die Statue des Erzengels an der Fassade der St. Michaels-Hofkirche, die Erzarbeiten an der Mariensäule, die Bavaria auf der Hofgartenrotunde und das Grabmal Kaiser Ludwig des Bayern in der Frauenkirche ausgeführt. Seine Wandgemälde enthält großeiiteils der ältere Residenzbau. Bei dem am 9. April 1674 entstandenen großen Residenzbrande wurde das damals auf 50 000 Gulden geschätzte Deckengemälde von Candid zerstört. Ein weiteres Hauptwerk Candids war das Hochaltarbild in der Frauenkirche, das jetzt über dem Eingang zur Sakristei angebracht ist, jedoch wenig beachtet wird. Candid soll bei feinen Entwürfen vielfältig den berühmten Jesuiten Raderus zu Rate gezogen haben. Candid war Eigentümer des Hauses Nr. 4 am Platzl, das vor ihm im Besitze des Tondichters Orlando di Lasso war. Der Platz führt des Künstlers Namen seit 3. August 1876, resp. 1. Januar 1877. König Ludwig 1. nahm seine 1844 von A. Lasso verfertigte Büste in die Ruhmeshalle auf.

*)Kontr. Batierijclie Bibliothek von K. v. Reiiihardstöttiier und Karl Trautmanii, 5. Band.
1943 Adressbuch  
Peter de Witt [oder Witte], genannt P. Candid, bedeutender Maler [Bayerns Raffael], zugleich Bildhauer und Architekt, * um 1548, † 1628 München.

Liegt in Verlängerung der Pilgersheimer Straße zwischen Candid- und Schönstraße (Untergiesing).

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Candidplatz1877Erstnennung
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Großes gesockeltes PaarCandidplatz 11ÄrztehausFischer Lothar1986
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