Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Baureferat 1965
Straßenname | Thalkirchner Straße | ||||||||||||||
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Benennung | 1911 Erstnennung | ||||||||||||||
Plz | 80337/81371 | ||||||||||||||
Stadtbezirk | 6. Sendling | Sendlinger Feld | ||||||||||||||
Rubrik | Geografie | ||||||||||||||
Kategorie | Ortschaft | ||||||||||||||
Lat/Lng | 48.10855 - 11.54605 | ||||||||||||||
Straßenlänge | 0.007 km | ||||||||||||||
Geo |
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Thalkirchnerstraße. Diese Straße führt vom Sendlingerthorplatze an der Westseite des südlichen Friedhofes vorbei nach dem Dörfchen Thalkirchen, einem beliebten Ausflugsorte der Münchner.
Führt am südlichen (älteren) Gottesacker vorrüber nach dem eine Stunde entfernten, schon gegen Ende des 15. Jahrhundert bedeutenden Wallfahrtsorte Thalkirchen, der an einer Stelle des hier besonders hübschen und weiteren Isarthales liegt. Eine Überlieferung erzählt, 1372 seien die Brüder Christian und Wilhelm v. Fraunberg bei einer Fehde nit den Augsburgern von diesen verfolgt und bei Thalkirchen in die Isar gedrängt worden; in dieser Gefahr hätten die Brüder gelobt, für den Fall ihrer Rettung zu Thalkirchen ein Gotteshaus mit Kloster zu Ehren der seligsten Jungfrau erbauen zu wollen; den Bau der Kirche brachten sie zur Ausführung, der eines Klosters unterblieb. Nur ein Eremit wohnte später in einem Anbaue des Gotteshauses. – Obwohl nun das ältere GotteshausThalkirchens nach einer Matrikel von 1315 die Pfarrkirche für Ritter- und Untersendling, Neuhausen, Pullach, Schwabing, Soln und Kemnatten (Nymphenburg) war- auch München gehörte in seiner ersten Zeit demselben Pfarrsprengel an – erscheint es doch urkundlich viel später als die meisten seiner Filialen; man findet es erst 1268. Der Pfarrsitz von Thalkirchen war von jeher in Mittersendling (s. Plinganserstraße), daher die Pfarrei selbst oft Sendling genannt wird. Die Pfarrei Thalkirchen-Sendling ward am 13. Sept. 1329 der Collegatskirche zum hl. Johannes dem Täufer auf dem Domberge zu Freising einverleibt. Da die alte Pfarrkirche später nicht mehr erwähnt wird, scheint sie als baufällig abgebrochen worden zu sein. Heute ist Thalkirchen die Filiale von Sendling. – Die Straße hieß früher theilweise „Kirchhofstraße“.
650. Thalkirchnerstraße. Beginnt an der Müllerstraße nächst dem Sendlingerthorplatze und zieht sich zwischen den südlichen Friedhöfen und der Gasfabrik, dem Schlacht- und dem Viehhof entlang nach dem eine Stunde entfernten Thalkirchen, welches schon gegen Ende des 15. Jhdts. ein bedeutender Wallfahrtsort war, der an einer Stelle des hier besonders hübschen und weiten Isarthales liegt. Eine Überlieferung erzählt, 1372 seien die Brüder Christian und Wilhelm von Frauenberg bei einer Fehde mit den Augsburgern von diesen verfolgt und bei Thalkirchen in die Isar gedrängt worden; in dieser Gefahr hätten die Brüder gelobt, für den Fall ihrer Rettung zu Thalkirchen ein Gotteshaus mit Kloster zu Ehren der seligsten Jungfrau erbauen zu wollen; den Bau der Kirche brachten sie zur Ausführung, der eines Klosters unterblieb, da sie nebst anderen bayerischen Rittern mit Pfalzgraf Ruprecht und König Sigmund wider die Türken zogen, aber in der unglücklichen Schlacht bei Nicopolis (s. Schiltbergerstraße) (26. Sept. 1396) geblieben sind. Auf Grund der Ergebnisse der neueren Forschungen erhält jedoch die Gründung der Kirche eine andere Erklärung. Reichsarchivrat Dr. Häutle fand bei seinen Forschungen eine Urkunde mit dem Datum 22. Juni 1487, aus der hervorgeht, daß Graf Christian voll Frauenberg allerdings als Erbauer der Kirche zu betrachten sei, jedoch nicht infolge der Flucht, die schon damals nach Aussage vernommener älterer Männer in das Bereich der Sage gehörte.*) Später wohnte ein Eremit in einem Anbau des Gotteshauses —- Obwohl nun das ältere Gotteshaus Thalkirchens nach einer Matrikel von 1315 die Pfarrkirche für Mitter- und Untersendling, Neuhausen, Pullach, Schwabing, Soln, Kemnatten (Nymphenburg) war —- auch München gehörte in seiner ersten Zeit demselben Pfarrsprengel an —- erscheint es doch urkundlich viel später als die meisten seiner Filialen; man findet es erst 1268. Der Pfarrsitz von Thalkirchen war von jeher in Mittersendling (s. Plinganserstraße), daher die Pfarrei selbst oft Sendling genannt wird. Die Pfarrei Thalkirchen-Sendling ward am 13. September 1329 der Kollegiatkirche zum hl. Johannes dem Täufer auf dem Domberge zu Freising einverleibt. Da die alte Pfarrkirche später nicht mehr erwähnt wird, scheint sie als baufällig abgebrochen worden zu sein. Heute ist Thalkirchen die Filiale von Sendling. —- Die Straße hieß früher teilweise »Kirchhofstraße.«
*) cfr. Rambaldi, Wanderungen im Gebiete des Isarthalbahn S. 4.
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Kirchhofstraße | Erstnennung | Kein Grund angegeben | ||
Thalkirchner Straße | 1911 | Erstnennung |
Straße | Name | Architekt | Baustil | Jahr |
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Thalkirchner Straße 5 | Mietshaus | spätklassizistisch | 1851 | |
Thalkirchner Straße 7 | Mietshaus | Könyves Emerich | 1897 | |
Thalkirchner Straße 11 | Mietshaus | Ostenrieder Max | deutsche Renaissance | 1899 |
Thalkirchner Straße 14 | Mietshaus | Barbist Rosa | neubarock | 1899 |
Thalkirchner Straße 17 | Südlicher Friedhof | |||
Thalkirchner Straße 21 | Mietshaus | Meyer Friedrich | Neurenaissance | 1874 |
Thalkirchner Straße 36 | Pathologisches Institut | Kollmann Theodor | neuklassizistisch | 1927 |
Thalkirchner Straße 48 | Dermatologische Klinik | Schachner Richard, Grässel Hans | 1926 | |
Thalkirchner Straße 54 | Arbeitsamt | Grässel Hans | neubarock | 1912 |
Thalkirchner Straße 61 | Mietshaus | Neurenaissance | 1874 | |
Thalkirchner Straße 80 | Mietshaus | Griner Kaspar | Neurenaissance | 1879 |
Thalkirchner Straße 81 | Großmarkthalle | Schachner Richard, Zametzer Philipp, Heichlinger Albert | 1910 | |
Thalkirchner Straße 82 | Mietshaus | Griner Kaspar | Neurenaissance | 1879 |
Thalkirchner Straße 104 | Schweineschlachthalle | Schwiening Adolf, Schachner Richard | neuklassizistisch | 1912 |
Thalkirchner Straße 105 | Mietshaus | Thaler Hans | historisierend | 1913 |
Thalkirchner Straße 107 | Mietshaus | Thaler Hans | historisierend | 1913 |
Thalkirchner Straße 112 | Mietshaus | Neurenaissance | 1904 | |
Thalkirchner Straße 117 | Wohnanlage | Rehlen Robert | historisierend | 1910 |
Thalkirchner Straße 130 | Wohnhausgruppe | Steiner Hans | barockisierend | 1924 |
Thalkirchner Straße 137 | Mietshaus | Deininger Franz | historisierend | 1911 |
Thalkirchner Straße 139 | Mietshaus | Deininger Franz | historisierend | 1911 |
Thalkirchner Straße 141 | Mietshaus | Deschl Max | historisierend | 1912 |
Thalkirchner Straße 143 | Mietshaus | historisierend | 1912 | |
Thalkirchner Straße 143 | Mietshaus | historisierend | 1912 | |
Thalkirchner Straße 145 | Mietshaus | Barbist Rosa | Neurenaissance | 1903 |
Thalkirchner Straße 186 | Mietshaus | Popp Franz | historisierend | 1912 |
Thalkirchner Straße 188 | Mietshaus | Popp Franz | historisierend | 1912 |
Thalkirchner Straße 240 | Alter Israelitischer Friedhof | 1816 | ||
Thalkirchner Straße 272 | Langgestreckte Mietshausgruppe | Heilmann und Littmann | neuklassizistisch | 1924 |
Straße | Name | Art | Jahr | Bild |
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Thalkirchner Straße | Denkmal für die Oberländer Bauern | 1831 | ||
Thalkirchner Straße 7 | Polnische Freiheitskämpfer | 0 | ||
Thalkirchner Straße 240 | Alter Israelischer Friedhof | 0 |
Titel | Straße | Standort | Künstler | Jahr | Bild |
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Denkmal für die Oberländer Bauern | Thalkirchner Straße | Gräberfeld 6 | Schwanthaler Franz Xaver | 1831 | |
Relief Bananenpflückerinnen | Thalkirchner Straße | Großmarkthalle | Neubauer-Woerner Marlene | 1952 |
Straße | Name | Beruf | von | bis |
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Thalkirchner Straße 54 | Arbeitsamt |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt