Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Cordelia-Edvardson-Straße |
Monica-Lochner-Fischer-Straße |
Hugo-Höllenreiner-Straße |
Hugo Höllenreiner, geb. am 15.09.1933 in München, gest. am 10.06.2015 in Ingolstadt, Überlebender des Holocaust, Zeitzeuge.
Aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Minderheit der Sinti wurde er zunächst in das KZ Au-schwitz gebracht, wo er Opfer der Menschenversuche des Arztes Josef Mengele wurde. Später folgte die Deportation nach Ravensbrück, Mauthausen und Bergen-Belsen. Hugo Höllenreiner, seine Eltern und Geschwister überlebten die Konzentrationslager. Sie kehr-ten nach Kriegsende nach München zurück. Für seine jahrzehntelange Aufklärungsarbeitals Zeitzeuge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde er mit dem AustrianHolocaust Memorial Award und der Medaille „München leuchtet“ ausgezeichnet. Anläss-lich einer Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Aufstands im „Zigeunerlager in Auschwitz-Birkenau“ wurde Hugo Höllenreiner für sein Lebenswerk als „Botschafter der Menschlichkeit“ geehrt.
Luise-Zietz-Straße |
Luise Zietz, geb. 25.03.1865 in Bargteheide, gest. 27.01.1922 in Berlin, Politikerin.
In jungen Jahren arbeitete Luise Zietz in der Wollweberei ihres Vaters, dann als Dienst-mädchen und ließ sich später als Kindergärtnerin ausbilden. Ab 1892 engagierte sie sich für die Sozialdemokratie und 1896 trat sie beim Hamburger Hafenarbeiterstreik, während dessen sie den Widerstand der Frauen organisierte, erstmals öffentlich als Rednerin auf. 1908 wurde sie Mitglied der SPD und als erste Frau in einen Parteivorstand gewählt. 1911 organisierte sie den Internationalen Frauentag in Deutschland, sie gehörte der Wei-marer Nationalversammlung und anschließend dem Reichstag an.
Marion-Gräfin-Dönhoff-Straße |
Marion Gräfin Dönhoff, geb. am 02.12.1909 auf Schloss Friedrichstein in Ostpreußen, gest. am 11.03.2002 auf Schloss Crottorf bei Friesenhagen, Publizistin.
Sie studierte Volkswirtschaft in Frankfurt a.M. und in Basel. Ab 1937 verwaltete sie die Familiengüter in Ostpreußen. Am Widerstand gegen den Nationalsozialismus war sie ak-tiv beteiligt. Für ihren Freundeskreis um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Helmuth James Graf von Moltke und Peter Graf York von Wartenburg (dem Kreisauer Kreis / der Bewegung des 20. Juli 1944) übernahm sie die Rolle einer Informantin. Sie leitete Mittei-lungen an ausländische Diplomaten in der Schweiz weiter, hielt die Verbindung zwischen den Mitgliedern des Widerstands und knüpfte Kontakte zu weiteren Sympathisant_innen. Beim Einmarsch der sowjetischen Streitkräfte floh sie von Ostpreußen nach West-deutschland. 1946 begann sie für die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ zu arbeiten, bei der sie ab 1968 Chefredakteurin und später Herausgeberin war. Marion Gräfin Dönhoff trat für eine versöhnende Ostpolitik und die Wiedervereinigung ein. Hierfür wurde ihr der Frie-denspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Ihr Engagement wurde mit vielen wei-teren Ehrungen gewürdigt, darunter der Theodor-Heuss-Preis, der Heinrich-Heine-Preis, der Internationale Brückepreis, der Four Freedoms Award, der Erich-Kästner-Preis und der Bruno-Kreisky-Preis. Sie war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, Ehrensenatorin der Universität Hamburg und Ehrenbürgerin der Stadt Hamburg.
Olga-Benario-Platz |
Olga Benario, geb. am 12.02.1908 in München, gest. am 23.04.1942 im KZ Bernburg.
Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und politischen Gesinnung war sie Verfolgte des Natio-nalsozialismus. Durch ihren Vater, der in München als Anwalt mittellose Klienten vertrat, wurde ihr bereitsals Jugendliche die große soziale Ungerechtigkeit ihrer Zeit vor Augen geführt. Sie enga-gierte sich politisch und ging zunächst nach Berlin und später nach Moskau. Dort wurde sie zum Präsidiumsmitglied der Kommunistischen Internationalen Jugend gewählt. Mit Luís Carlos Prestes, einem General der Revolutionsarmee, reiste Olga Benario nach Bra-silien. Dort wurden beide 1936 verhaftet und inhaftiert. Olga Benario wurde trotz ihrer Schwangerschaft nach Deutschland ausgeliefert. Im Frauengefängnis Barnimstraße in Berlin wurde ihre Tochter geboren, die später ihrer Großmutter Leocádia Prestes überge-ben wurde. 1938 erfolgte die Deportation Benarios in das KZ Lichtenburg, 1939 in das KZRavensbrück. 1942 wurde Olga Benario in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet.