Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Auguste-Kent-Platz |
Constanze-Hallgarten-Straße |
Constanze Hallgarten, geboren 12.09.1881 in Leipzig, gestorben 25.09.1969 in München, eine der führenden Frauen der deutschen Friedensbewegung, Frauenrechtlerin.
Constanze Wolff-Arndt stammte aus gutem Hause und heiratete bereits im Jahr 1900 in Leipzig den Germanisten und Juristen Robert Hallgarten. Später lebte sie in München, leitete dort ab 1919 die örtliche Gruppe der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“ (IFFF) und engagierte sich intensiv im Völkerbund. 1932 organisierte sie in München eine Friedenskundgebung. Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten emigrierte sie zunächst in die Schweiz, dann nach Frankreich und schließlich, 1941, nach Amerika. Im Jahr 1955 kam Constanze Hallgarten nach Deutschland zurück und war bis zu ihrem Tod in der IFFF aktiv.
Paula-Hahn-Weinheimer-Weg |
Eleonore-Romberg-Straße |
Georg-Riedmeier-Weg |
Mirjam-David-Straße |
Christel-Küpper-Platz |
Fritz-Bauer-Straße |
Fritz Bauer, geboren 16.07.1903 in Stuttgart, gestorben 01.07.1968 in Frankfurt am Main, war ein deutscher Jurist und als Generalstaatsanwalt in Hessen und maßgeblich an den Frankfurter Auschwitzprozessen beteiligt.
Fritz Bauer, aus einem jüdischen Elternhaus stammend, studierte nach dem Gymnasium in Heidelberg, München und Tübingen Rechtswissenschaften. 1928 wurde Bauer Gerichtsassessor beim Amtsgericht Stuttgart und zwei Jahre später jüngster Amtsrichter in der Weimarer Republik.
Bereits 1933 wurde er wegen politischer Aktivitäten gegen das nationalsozialistische Regime festgenommen und acht Monate interniert. 1936 emigrierte er nach Dänemark und 1943 nach Schweden. Dort gründete er mit Willy Brandt die Zeitschrift „Sozialistische Tribüne“.
1949 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1956 in das Amt des hessischen Generalstaatsanwaltes berufen. Er war 1953 Ankläger bei dem aufsehenerregenden Prozess gegen den ehemaligen Kommandeur des Berliner Wachbataillons Otto Ernst Remer, in dessen Verlauf die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 rehabilitiert wurden. Ab 1959 war er maßgeblich an den Frankfurter Auschwitz-Prozessen beteiligt. Deren Durchführung leitete ab Mitte der 1960er Jahre die zunehmende Auseinandersetzung der Öffentlichkeit mit der Holocaust-Thematik ein. Es war Fritz Bauers Initiative zu verdanken, dass die israelitische Justiz mit Adolf Eichmann einen der Hauptverantwortlichen für den Judenmord zur Verantwortung ziehen konnte.
Fritz Bauers Lebenswerk galt dem Aufbau einer demokratischen Justiz, der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts und der Reform des Straf- und Strafvollzugsrechts.
Mathilde-Berghofer-Weichner-Straße |
Hedwig-Kämpfer-Straße |
Hedwig Kämpfer, geboren 23.01.1889 in München, gestorben 07. oder 08.01.1947 in Paris, Kontoristin und Politikerin in der Weimarer Republik.
Hedwig Kämpfer wird früh mit Otto Graf, Franz Auweck und der Münchner Räterepublik in Verbindung gebracht. 1917 heiratete sie den jüdischen Journalisten Richard Kämpfer und war Mitgründerin der USDP in München. Sie war Mitglied im Revolutionären Arbeiterrat und des Provisorischen Nationalrates (November 1918 – Januar 1919) und Mitgründerin des „Bundes sozialistischer Frauen“. Im Jahr 1919 wurde sie anlässlich der Kommunalwahlen auf Grund ihres politischen Engagements verhaftet, jedoch kurz darauf wieder auf freien Fuß gesetzt.
Von 1919 bis 1924 war sie für die USPD/SPD Stadträtin in München. 1933 floh sie mit ihrem Ehemann nach Paris und wurde 1940 in das Internierungslager Gurs deportiert.
Nach Kriegsende kehrte sie nach Paris zurück und verstarb dort kurz vor ihrer geplanten Rückkehr nach München.
Aubinger Allee |
Albert-Camus-Straße |
Ellis-Kaut-Straße |
Golo-Mann-Weg |
Hans-Clarin-Weg |
Helmut-Schmidt-Allee |
Margarete-Vollmar-Straße |
Amalie-Nacken-Straße |
Amalie Nacken, geboren 14.04.1855 in Gillrath, gestorben 06.09.1940 in München, Philantropin.
Amalie Nacken engagierte sich für Fraueninteressen und ehrenamtlich in der öffentlichen Jugendfürsorge, speziell für den Verein Kinderschutz e.V. Sie war dort jahrelang Vorsitzende und gründete in den Jahren 1924/25 mit ihrem Privatvermögen zwei Kinderheime in Dachau und Pasing.
Auguste-Halbmeier-Straße |
Emilie-Mauerer-Straße |
Gustl-Bayrhammer-Straße |
Mahatma-Gandhi-Platz |
Maria-Sibylla-Merian-Straße |
Rosa-Kempf-Straße |
Rosa Kempf, geboren 08.02.1874 in Birnbach, gestorben 03.02.1948 in Darmstadt, Lehrerin, Sozialpolitikerin, Pionierin der Wohlfahrtspflege. Rosa Kempf studierte Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften und promovierte 1911 in München mit einer Dissertation über „Das Leben der jungen Fabrikmädchen“. Sie war als wissenschaftliche Assistentin im Frankfurter Institut für Gemeinwohl tätig und leitete ab 1914 das „Frauenseminar für Berufsarbeit“, später war sie Studiendirektorin der „Sozialakademie für Frauen“.
Rosa Kempf engagierte sich in verschiedenen Frauenverbänden, hielt Reden und Vorträge. Sie war sozial und politisch engagiert (Bildung, Wohlfahrtspflege, Frauengleichberechtigung und -stimmrecht). Von der Regierung Kurt Eisners wurde sie in den provisorischen Nationalrat berufen und sprach am 18.12.1918 als erste Frau im Plenum des Bayerischen Landtags. Als entschiedene Gegnerin des Nationalsozialismus musste sich Rosa Kempf nach 1933 aus allen öffentlichen und beruflichen Funktionen zurückziehen.
Elisabeth-Castonier-Platz |
Erwin-Schleich-Straße |
Karl-Stützel-Platz |
Max-Mannheimer-Platz |
Geboren am 06.02.1920 in Neutitschein, dem heutigen Nový Jičín in Tschechien, gestorben 23.09.2016 in München, Überlebender des Holocaust, bedeutender Zeitzeuge. Max Mannheimer stammte aus einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie und übte selbst den Beruf des Kaufmanns aus.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich, mit dem Münchner Abkommen 1938, litt die Familie zunehmend unter den Auswirkungen des Nationalsozialismus. 1939 ging die Familie nach Ungarn und wurde dort im Januar 1943 verhaftet, in das Konzentrationslager Theresienstadt und wenig später nach Auschwitz-Birkenau deportiert.
Eltern und Geschwister wurden ermordet, die Brüder Edgar und Max Mannheimer überlebten in den Jahren bis 1945 schwere Zwangsarbeit in verschiedenen Konzentrationslagern, zuletzt in den Außenlagern Karlsfeld und Mühldorf. Nach dem Krieg zog Mannheimer nach München, wo er bis zu seinem Ruhestand als Kaufmann arbeitete. 1964 hat er seine Lebensgeschichte niedergeschrieben, welche in der ersten Ausgabe der „Dachauer Hefte“ 1985 veröffentlicht wurde.
Mannheimer hielt Vorträge über seine Erfahrungen und war ein bedeutender Mahner gegen Rechtsextremismus. Als wichtiger Zeitzeuge, der sich bis zu seinem Tod gegen das Vergessen engagierte, erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen. Unter dem Künstlernamen „ben jakov“ erlangte der Maler Max Mannheimer Anerkennung im Inland und Ausland.