Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
München-Isarvorstadt * Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der neue Teil des Friedhofs vor dem Sendlinger Tor für Bestattungen freigegeben.
München-Isarvorstadt * Der neue Teil des „Friedhofs vor dem Sendlinger Tor“ wird zwar eingeweiht, aber noch nicht für Bestattungen freigegeben, weil die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind.
München-Isarvorstadt * Die „Motor-Fahrrad-Fabrik Hildebrand & Wolfmüller“ wird gegründet.
In der Colosseumstraße 1 in München richten sie ihre erste Werkstätte ein.
München-Ludwigsvorstadt * Einweihung der neuen evangelischen „Matthäuskirche“ am Sendlinger-Tor-Platz.
München-Isarvorstadt - München-Untergiesing * Der Münchner Magistrat beschließt, den gesamten Isarbereich neu zu fassen und dabei die Brücken aus Stein zu erbauen.
Als achte und vorläufig letzte Brücke soll „an Stelle der eisernen Wittelsbacherbrücke durch die Fa. Sager & Woerner eine massive Brücke mit einem Bogen über die große Isar, vier Bogen über die kleine Isar, sämtliche sichtbaren Bauteile in Stampfbeton mit Muschelkalkverkleidung, mit einer lichten Breite von 20 Metern erbaut werden“.
München-Isarvorstadt - München-Untergiesing * Die Wittelsbacherbrücke wird in Verlängerung der Kapuzinerstraße als hölzener Fußgängersteg erbaut, um die Reichenbachbrücke zu entlasten und dem aufstrebenden Untergiesing entgegen zu kommen. Bei der neuen Brücke handelt es sich aber nur um den nicht mehr benötigten Werksteg, der nach Beendigung der Arbeiten an der Braunauer Eisenbahnbrücke dort demontiert und hier neu aufgebaut werden wird. Der ehemalige Werksteg darf aus Statikgründen nur von Fußgängern benutzt werden.
München-Ludwigsvorstadt - München-Au * Am 31. Geburtstag König Ludwigs II. wird die Wittelsbacherbrücke der Öffentlichkeit übergeben. Die eiserne Brücke stammt von der Münchner Tochtergesellschaft der Cramer-Klett'schen Eisenwerke Nürnberg, der Süddeutschen Brückenbaugesellschaft.
Einen besonderen Aufwand betreibt man mit den zwei Brückenportalen, die reich ausgestattet waren. Den bisherigen Holzsteg reißt man kurz vor Fertigstellung der Brücke ab. Zweifellos ist eine leistungsfähige Brücke für Untergiesing überlebensnotwendig, da hier bisher nur sehr wenig funktioniert hat: kein Bahnhof, kein Schlachthof, dafür aber der städtebaulich stark behindernde Bahndamm.
Eine Brücke ist Untergiesings letzte Chance, denn nur durch sie ist mit einer großflächigen Ansiedlung von Industriebetrieben und Unternehmen zu rechnen, nur durch sie entstehen neue Impulse für die Entwicklung des Stadtviertels, nur durch den neuen Isarübergang kann der Wohlstand der Bewohner gefördert werden und nur durch ihn kann bei der Vorstadt-Bevölkerung „Bildung und bürgerlicher Freisinn“ zunehmen.
München-Isarvorstadt * Die neue Wittelsbacherbrücke wird der Öffentlichkeit übergeben. Sie ist eine frühe Stahlbetonkonstruktion. Architekt ist der Stadtbaumeister Theodor Fischer. Ein Betonbogen trägt das Reiterstandbild Ottos von Wittelsbach. Erkerbauten mit Sitzbänken lockern den Brückenkörper insgesamt auf.
München-Untergiesing - München-Isarvorstadt * Obwohl der ehemalige „Werksteg“ an der Stelle der heutigen „Wittelsbacherbrücke“ aus Statikgründen nur von Fußgängern benutzt werden darf, wird auf der Brücke - verbotenerweise, aber verständlich - geritten, gefahren und das Vieh getrieben.
Doch nicht nur deshalb muss ein Überweg gebaut werden, der den Anforderungen angepasst ist.
Für Giesing ist eine Verkehrsanbindung dringendst erforderlich, weshalb mit dem Bau einer eisernen Fachwerkskonstruktion begonnen wird.
München-Angerviertel * Auf einem kaum frequentierten Platz am Oberanger, vor der Münchner SPD-Zentrale, wird von der Stadt das von Rotraut Fischer gestaltete neue Denkmal für den ersten demokratischen Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, Kurt Eisner, eingeweiht.
Es ist ein Glaskasten mit der Aufschrift „Jedes Menschenleben soll heilig sein“. Das Zitat stammt aus Kurt Eisners Aufruf „An die Bevölkerung Münchens“ vom 8. November 1918, der in den Münchner Neuesten Nachrichten veröffentlicht worden war.
<p><em><strong>München-Isarvorstadt</strong></em> * Ein weiterer Teil der Putschisten versteckt sich im Luitpold-Gymnasium an der Müllerstraße. Sie werden von bewaffneten Arbeitern unter der Leitung von Ernst Toller zum aufgeben gezwungen. </p>
München-Kreuzviertel * Graf Philipp von Arco beschlagnahmt im Kapuziner-Kloster das Bargeld und die Stiftungskapitalien. Das Kapuziner-Kloster wird von 24 Patres und elf Laienbrüdern bewohnt. Sie sollen in das Zentralkloster in Rosenheim gebracht werden.
München-Graggenau - München-Angerviertel * Die beginnende Erweiterung Münchens auf den sechsfachen Umfang des befestigten Marktes Heinrichs des Löwen führt zur Verlegung des „Franziskanerklosters“ nördlich der herzoglichen Burg.
Besondere Unterstützung findet der Neubau des „Franziskaner-Klosters“ durch die Familie der Sendlinger, die eigentlich an der Errichtung eines „Klarissenklosters“ interessiert ist.
Sie kauft den „Barfüßern“ deshalb das bestehende „Angerkloster“ weit über seinen Wert um 800 Pfund Pfennigen.
Damit können die „Klarissen“ aus dem Kloster Söflingen, also Nonnen des „Zweiten Ordens“ der „Franziskaner“, das verlassene Kloster „St. Jakob am Anger“ übernehmen.
München-Untergiesing * Auf der Radrennbahn am Schyrenplatz findet wieder ein spektakulärer Wettkampf zwischen einem Ross und einem Stahlross statt. Der aus den Vereinigten Staaten von Amerika kommende Reiter ist angeblich der Sohn von Buffalo Bill: Samuel Franklin Cody.
Doch weder der Wild-West-Weltstar William Frederick Cody alias Buffalo Bill noch dessen Sohn traten bei dem Radl-Pferde-Rennats am Schyrenplatz an den Start. Der Reiter ist vielmehr ein US-amerikanischer Wildwest-Show-Darsteller, der sein Vorbild Buffalo Bill nicht nur in Sachen Kleidung und Auftreten kopiert, sondern auch über die Angleichung an den berühmten Namen sogar bewusst mit einer Verwechslung spekuliert. Denn der Mann, der sich immer wieder Samuel Franklin Cody oder Captain Cody nennt, heißt in Wirklichkeit Samuel Franklin Cowdery. Der Rennradler ist der aus dem Westend stammende Josef Fischer.
Das Radl-Pferde-Rennats findet an mehreren Tagen (15., 17.und 19. August) - über insgesamt sieben Stunden - statt. „Zu diesem Schauspiel hatte sich am ersten Tag eine kolossale Menschenmenge auf dem Rennplatz des Münchner Velozipedclubs eingefunden“. Die Bahnlänge beträgt für den Radler 500, für den Reiter 494 Meter. S. F. Cody benutzt von seinen zehn Pferden sechs und beweist sich als ausgezeichneter Reiter, verliert beim Wechsel der Pferde aber jedes Mal sechzig Meter.
Fischer kann das Rennen nur deshalb für sich entscheiden, weil die Ausgangslage für die beiden Rivalen ungleich ist. So ist die Veloziped-Bahn eigens für Radrennen hergestellt worden, während die Reitbahn für ein Pferderennen ungeeignet ist. Die Kurven sind zu eng und die Längsseiten zu wenig lang, sodass Cody seine Pferde gar nicht richtig ausreiten kann. Wäre eine bessere Bahn vorhanden gewesen, hätte Cody den Dauerradfahrer auch geschlagen, so wie er in Paris, Pest und anderen Orten bis dahin alle Rennradfahrer besiegt hatte.
Zum Schluss schlägt Fischer den Texaner - bei einer Gesamtrennstrecke von 259 Kilometer - mit einem Vorsprung von knapp fünfzig Kilometern. Die Bezahlung für die sieben Rennstunden soll 350 Mark betragen haben.
München-Ludwigsvorstadt * Kommerzienrat Hans Wagner erwirbt das „Hotel Treffler“ in der Sonnenstraße 23 und benennt es in „Hotel Wagner“ um.
München-Au - München-Untergiesing * Mit der Errichtung der „Frühlingsanlagen“ ober- und unterhalb der „Reichenbachbrücke“ wird begonnen. Das Gelände verbindet die rechtsseitigen Isarauen mit der Stadt, wobei es sich zunächst lediglich um einen Spazierweg mit „Begleitbepflanzung“ in den ehemaligen Wiesen handelt.
Erst nach der Fertigstellung der „Wittelsbacher Brücke“ - im Jahr 1876 - werden auch die Wege durch die „Birkenleitenau“ - in Verlängerung der „Frühlingsanlagen“ - bis nach Harlaching angelegt.
Die „Stadtgärtner“ wollen damit die rechtsseitigen „Isaranlagen“ - unter Einbeziehung der „Gasteig- und Maximiliansanlagen“ - in eine zusammenhängende Promenade von Harlaching bis nach Bogenhausen verwandeln. Eine Idee, die bereits auf eine Initiative König Max II. zurückgeht, der ganz München mit einem Ring von „Anlagen“ umgeben wollte.
München-Untergiesing * Nachdem die Eichthal'sche Lederfabrik den Vertrag mit dem Marianum aufgekündigt hat, ist die Vereinsleitung zum Handeln gezwungen. Die Generalversammlung beschließt den Erwerb eines Bauplatzes an der Humboldt-/Ecke Claude-Lorrainstraße.
Im diesem Jahr werden im Marianum 139 Mädchen ausgebildet, davon sind neunzehn „mit körperlichen Gebrechen derart behaftet, dass sie sich anderswo nicht hätten durchbringen können“, ist im Geschäftsbericht zu lesen.
München-Angerviertel * Die deutschlandweit erste, groß angelegte Razzia der Nazis gegen Homosexuelle. Im Zentrum dieser Maßnahme steht der Gasthof Schwarzfischer in der Dultstraße, zusammen mit dem Arndthof am Glockenbach und diversen einschlägig bekannten Parks, Bedürfnisanstalten und Privatwohnungen.
Insgesamt werden bei dieser Aktion 145 Männer festgenommen und in die Ettstraße gebracht. Dort wird abgeglichen, ob es sich um Wiederholungstäter handelt, die sich anschließend Umerziehungsmaßnahmen unterziehen müssen. 39 Festgenommene kommen ins KZ Dachau, viele werden auch nach ihrer Freilassung noch jahrelang schikaniert. Wiederholungstäter ist, wer in der berüchtigten Rosa Liste verzeichnet ist. Dieses Verzeichnis der Homosexuellen besteht bereits seit der Kaiserzeit.
München * An diesem Faschingssamstag kommt es zur Stürmung des Zeughauses. Mehrere Gerüchte machten in München die Runde.
Um 14 Uhr wird bekannt, dass die Landwehr mit dem sogenannten Generalmarsch mobilisiert worden ist. Damit ist faktisch der Ausnahmezustand ausgerufen. In dieser Stimmung aus Angst vor einem militärischen Übergriff oder vor anarchischen Zuständen durch Vorstädter aus der Au oder Haidhausen, kommt es an zur Stürmung des Zeughauses.
Das Korn- und Geschützhaus am Jakobsplatz, dem heutigen Stadtmuseum, wird ohne Blutvergießen gestürmt und die Waffen aller Gattungen ausgegeben. Der mehrere Tausend Menschen umfassende und bewaffnete Demonstrationszug zieht bis zum Promenadeplatz, wo sich das bewaffnete Bürgertum mit der dort versammelten Landwehr vereinigen will. Doch zwischen den beiden Lagern hat inzwischen das Militär mit schwerer Ausrüstung und vier Kanonen Stellung bezogen. In dieser angespannten Situation erscheint rechtzeitig Prinz Carl, der Bruder des Königs und seit 1841 bayerischer Feldmarschall. Er kann die Situation mit der Aussage beruhigen, dass die Stände bereits zum 16. März einberufen werden.
Erstaunlicherweise reicht den Münchnern diese - eigentlich lächerliche - Zusage. Sie legen die Waffen nieder und bringen das Kriegszeug brav wieder zurück ins Korn- und Geschützhaus.
München-Ludwigsvorstadt * Leo von Klenze hat Pläne für den Neubau einer evangelischen Kirche in München entwickelt.
Da seine Planungen mindestens 280.000 Gulden gekostet hätten, einigt man sich auf auf eine günstigere Variante.
Das betrifft auch den Bauplatz an der Sonnenstraße.
München-Ludwigsvorstadt * Die Vorhalle der evangelischen Matthäuskirche wird gesprengt.
München-Ludwigsvorstadt * Der Turm der evangelischen Matthäuskirche wird gesprengt.
München-Ludwigsvorstadt * An König Ludwigs I. Geburtstag wird die evangelische Matthäuskirche in Anwesenheit der Königinmutter Caroline eingeweiht. Der katholische König selbst bleibt der Zeremonie allerdings fern.
München - München-Ludwigsvorstadt * Gegen 18:00 Uhr wird auf einer Besprechung im Bayerischen Innenministerium dem Pfarrer Friedrich Loy mitgeteilt, dass die evangelische Matthäuskirche umgehend abgerissen werden soll.
Um 22:00 berät die Kirchenverwaltung der Matthäuskirche, unter welchen Bedingungen sie sich zum Abbruch der Kirche bereit erklären kann.
München-Graggenau - München-Angerviertel * Die „Moriskentänzer“ von Erasmus Grasser aus dem „Alten Rathaus“ kommen in das „Stadtmuseum“.
München * Es leben 25.000 Protestanten in München. Da die evangelische Matthäuskirche in der Sonnenstraße mit ihren 1.500 Plätzen für die stetig wachsende Gemeinde zu klein geworden ist, hat man ein zweites Gebetshaus, die Markuskirche gebaut und an diesem Tag eingeweiht.
München-Ludwigsvorstadt * Die Abbrucharbeiten an der evangelischen Matthäuskirche sind beendet. Auf dem Gelände befindet sich jetzt ein Parkplatz.
München-Angerviertel * Joseph und Ida Schülein beziehen ihre Wohnung Am Einlaß 4.
München-Isarvorstadt * Bei einem Brandanschlag auf das jüdische Altersheim an der Reichenbachstraße 27 kommen zwei Frauen und fünf Männer, darunter zwei Holocaust-Überlebende zu Tode.
Die Urheber dieser Mordtat hat die Polizei bis zum heutigen Tag nicht ermitteln können.
Untergiesing * Ein Hochwasser der Isar zerstört das „Schyrenbad“.
München-Untergiesing * Der Wiederaufbau des „Schyrenbades“ dauert bis 1856.
München-Hackenviertel * Der „Hundemarkt“ befindet sich im Hof des „Gasthofs zum Mohrenköpfl“ am „Altheimer Eck“.
Straße | Name | von | bis | ||
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0.14 | Pestalozzistraße 40 | Gewerkschaftshaus | 1912 | ||
0.19 | Jahnstraße 46 | Schmid Eduard | 1914 | 1933 | |
0.27 | Hans-Sachs-Straße 8 | Betsaal von Beis Jakob Thomas | |||
0.46 | Thalkirchner Straße 54 | Arbeitsamt | |||
0.60 | Sendlinger Straße 75 | Pschorr (Familie) | |||
0.61 | Sendlinger Straße 61 | Asam Egid Quirin | 1735 | ||
0.63 | Sendlingerstraße 76 | Faberbräu | |||
0.74 | Sendlinger Straße 30 | Ende Michael | 1987 | 1995 | |
0.79 | Sendlinger Straße 23 | Walleshausen Johann | 1775 | 1800 | |
0.80 | Oberanger 11 | Günther Ignaz | |||
0.83 | Hackenstraße 7 | Heine Heinrich | 1827 | 1828 | |
0.84 | Hackenstrasse 1 1 | Destouches Franz von | 1841 | 1844 | |
0.85 | Hackenstraße 5 | Feuchtwanger Lion | 1908 | ||
0.86 | Hackenstraße 8 | Doll Anton | |||
0.86 | Hackenstraße 10 | Straub Johann Baptist | |||
0.88 | Mathildenstraße 8 | Lebensborn e.V. | 1944 | ||
0.89 | Müllerstraße 4 | Stelzhamer Franz | 1853 | 1854 | |
0.91 | Corneliusstraße 12 | Geschäftsstelle der DAP | 1920 | 1923 | |
0.93 | Reichenbachstraße 27 | Synagoge Reichenbachstraße | 1921 | ||
0.97 | Altheimer Eck 15 | Böhm Theobald | |||
0.98 | Hofstatt 5 | Der gerade Weg | |||
0.99 | Landwehrstraße 10 | Hebbel Friedrich | 1938 | 1939 |